Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 1. Band)

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Finsternisse. 
sind auch diejenigen Finsternisse, die sich zur Prüfung der Mondtheorie besonders 
eignen, eingehender besprochen. Der Werth der Sücular-Acceleration, der diesen 
GiNzEU'schen empirischen Correctionen entspricht, ist 11'473, 
Die zweite Hypothese zur Erklárung des Unterschiedes des theoretischen 
und des von HANSEN nach den Beobachtungen angenommenen Werthes der 
Säcular-Acceleration hat NEwcomB!) auf Grund eines sehr grossen Beobachtungs- 
materials verfolgt. NEWwcoMB benutzt von den klassischen Finsternissen nur die 
im Almagest angeführten Mondfnsternisse, ausserdem die arabischen und mittel- 
alterlichen und neuen Beobachtungen. Er leitet aus ihnen Correctionen des 
Mondortes für 18 Zeitpunkte zwischen — 687 und + 1875 ab. Diese Cor- 
rectionen sind in der folgenden Tabelle unter der Ueberschrift B — A aufgeführt; 
sie beziehen sich auf die reine Theorie HANSEN'S unter alleiniger Mitnahme der 
von ihm benutzten Sácular-Acceleration von 19'^17, aber unter Ausscheidung 
eines weiteren empirischen Gliedes, welches von der Venus abhängen sollte. 
Um den die Beobachtungen am besten darstellenden Werth der Acceleration 
zu erlangen, werden die Unterschiede zunächst aufgefasst als abhängig von 
einer Correction der mittleren Länge, einer solchen der hundertjährigen mittleren 
Bewegung und schliesslich einer Correction der Acceleration. Die dadurch 
erzielte Darstellung ist durch die Columne 2 der übrig bleibenden Fehler 
angezeigt; die Sácular-Acceleration folgt — 8'^81. Zur Erklärung der Fehler 2 
werden die beiden Annahmen gemacht: 1. dass sie nur eine Folge sind von 
Ungleichheiten in der Rotation der Erde; 92. dass sie aus Ungleichheiten langer 
Periode in der Bewegung des Mondes hervorgehen. Für die erste Hypothese 
ist also an die Stelle der HawsEN'schen Acceleration der von der Theorie ver- 
langte Werth 6':18 277 einzusetzen. Die übrigbleibenden Fehler sind in der Tabelle 
unter (B — A), angegeben, während unter Az die den beobachteten Abweichungen 
entsprechenden Fehler der Zeitrechnung stehen. Diese Correctionen müssten 
von den Beobachtungszeiten abgezogen werden, um sie auf die bei gleichförmiger 
Rotation der Erde stattfindende Zeit zu reduciren. Die Columne (B — R), end- 
lich enthält diejenigen Fehler, welche in den Beobachtungen übrig bleiben, wenn 
man ein empirisches Glied abhängig vom Argumente 4 — 18 V — 16.5 — g 
(V= Linge der Venus, Z = Länge der Erde, ¢ = mittlere Anomalie des Mondes) 
einführt. Die nach dieser letzten Darstellung an die HawsEN'schen Tafeln anzu- 
bringende Gesammtcorrection bat den Ausdruck: 
— Y"14 —329'"177 —83'"867? —JV, — 0"09sind — 15"-49 cos À, 
worin Z' die Zeit in Jahrhunderten seit 180o, und 7, das HawsEN'sche empirische 
Venusglied ist. 
ZR Y (B-— RR), A? B—R 7 (55) ASUCH Y 
—68; —11' +16' +386 —70% 1625 +33" + 6'"1—6"6 +195 +3"-9 
—381 —27 — 7 + 99 —18 1650 +18 — 69 —190 +35 —9-2 
—189 —20 — 4 + 96 —17 1675 +15 — 74 —186 +34 —0:3 
+134 —16 —6 + 35 —6 1700 +16 — 36 —185 +25 +10 
850 — 44 — 24 — 02 0 1725 +16 — 03 — 86 +16 —08 
927 — L'1 + 035 + 91 — 4 1750 +19 + 64 0:0 0 —08 
986 — 48 — 38 — 13 + 2 1775 +21 +125 + 84 —15 +16 
1800 +15 +111 + 95 —17 +06 
1825 + 2 + 30 + 44 — 8 —19 
1850 —11 — 46 0:0 0 --03 
EE we 00 1875 —28 —158 — 76 +14 +02 
P) S. NEWCOMB, Researches on the motion of the Moon. l'art I. Washington 1878. 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
   
    
   
  
   
    
   
   
    
  
  
   
   
    
  
  
   
 
	        
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