Allgemeine Einleitung in die Astronomie.
lich zur Zeit der Solstitien, wo sich die Deklination derselben im Laufe der
Beobachtungszeit nur wenig ändert. Für die Sonne schlug er übrigens noch
den Weg ein, dass er ihre Rectascension sowohl beim Meridiandurchgange als
auch beim Auf- und Untergange mittels einer Aequinoctialarmille bestimmt. Die
Unterschiede in der Refraction für die Sonne und die Fixsterne rührten eines-
theils von den
Beobachtungs-
fehlern, anderer-
seits aber auch
davon her, dass
er die Sonnen-
parallaxe mit ei-
nem falschenWer-
the — er nimmt
die Horizontalpa-
rallaxe gleich 3'
an — einfiihrte.
Vielleicht die
wichtigste Ent-
deckung Tycxo’s
ist die Entdeck-
ung zweier neuer
Ungleichheiten in
der Bewegung des
Mondes: der » Va-
riations und der
»jdhrlichen Glei-
chung«. Die Be-
wegung des Mon-
des erfolgt nach
eee TvcHo 1n folgen-
der Weise: In 4
(Fig. 26) ist die
Erde, der Mittel-
(A. 96.) punkt des Defe-
renten beschreibt
einen kleinen Kreis 444, derart, dass er zur Zeit der Syzygien in A ist
(mit der Erde zusammenfillt). Die Geschwindigkeit der täglichen Bewegung
des Deferentenmittelpunktes in diesem kleinen Kreise ist demnach gleich der
doppelten täglichen Aenderung der Entfernung des Mondes von der Sonne.
Nach einer gewissen Zeit wird der Mittelpunkt des Deferenten nach 4, ge-
kommen sein, sodass 40 4, gleich der doppelten Entfernung Sonne— Mond
(— 2.D) ist. In dem Deferenten bewegt sich der Epicykelmittelpunkt C mit der
anomalistischen Geschwindigkeit und der Mittelpunkt D eines zweiten Epicykels
in dem ersten Epicykel ebenfalls mit der anomalistischen Geschwindigkeit im
enfgegengesetzten Sinne. In dem zweiten Epicykel endlich bewegt sich der
Mond. Es ist für die Zeit des Apogüums des Mondes der Mittelpunkt D von
der Erde am weitesten, der Punkt 2 selbst aber dem Mittelpunkt € am nächsten.
Sieht man zunächst von dem zweiten Epicykel ab, so kónnte das System des
Deferenten Æ und des Epicykels Æ, durch einen excentrischen Kreis ersetzt