Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

    
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
     
    
  
  
     
Kometen und Meteore. 
und da a, — 52026 ist, p, == 008427. In dem letzten Gliede ist übrigens Z 
im Bogenmaasse auszudriicken; soll es in Graden ausgedrückt werden, so 
muss der Coéfficient noch mit arc 1° = 001745 multiplicirt werden; es ist 
demnach: 
AK = — A -- 0:0843 «s A5 — 0:00294 y? sin iAi. 
4 y? 
Aendert sich die Periheldistanz eines Kometen betrüchtlich, so dass dieselbe 
grósser als 2 wird, so wird er meist nicht wiedergesehen; bei den kurzperiodi- 
schen Kometen sind überdiess die Neigungen nur mässig; für z = 10°, # = 2, 
Ai- 10? würde der Einfluss des letzten Gliedes 0:007, was sich mit den bei 
der TissEeRAND'schen Gleichung vernachlássigten Gliedern vereinigt, und es reducirt 
sich demnach die Beziehung auf eine solche zwischen @ und p, was auch aus 
der Gleichung (4) ersichtlich ist, da dann cos 7 als constant angenommen werden 
kann; dann giebt aber diese Gleichung keinerlei Aufschluss über die Zusammen- 
gehórigkeit der Bahnen, indem nur Elemente, die von der Form der Bahn, nicht 
aber solche, die von ihrer Lage abhängen, in die Gleichung eintreten. Ist aber 
i gross, so wird das letzte Glied in (£) überhaupt klein, und mit den vernach- 
lássigten Gliedern zu vereinigen sein, so dass daraus die Constanz der grossen 
Axen der Kometenbahnen — innerhalb der Grenzen der vernachlássigten Glieder 
— folgen würde. 
Es kann daher aus der Uebereinstimmung der Werthe von KX und /1) auf die 
Identitát der Bahnen kein sicherer Rückschluss gezogen werden; und ebenso ist 
die gróssere Differenz zwischen den Werthen von K für die Kometen (79) und (277) 
oder fiir die Kometen (81) und (399) noch nicht gegen die Identitát beweisend. 
Durch die ungleiche Wirkung einer attrahirenden Masse, sowohl der Sonne, 
als auch eines störenden Planeten, oder durch Einwirkung áusserer Kráfte auf 
verschiedene Theile eines Kometen kann es vorkommen, dass die Massen sich 
trennen, wie diess durch die Beobachtungen von Kerntheilungen und Kometen- 
komplexen (Hauptkomet und Begleiter) constatirt ist. 
Kreutz?) untersucht den Einfluss, welchen eine in der Richtung der Tan- 
gente wirkende Kraft (also ein Widerstand des Mittels) auf die Bewegung der 
. verschiedenen Kernpunkte haben müsste, und sucht die Constante Æ des Wider- 
p? : : 
standes, welchen er nach dem Gesetze KT d. i. proportional dem Quadrate 
der Geschwindigkeit und umgekehrt proportional dem Quadrate des Radiusvektors 
(entsprechend einer immer stárkeren Verdünnung in concentrischen Schichten voz 
dem Centralkórper weg) annimmt, so zu bestimmen, dass, ohne Rücksicht auf 
diesen Widerstand alle Kernpunkte dieselbe Bahn beschreiben würden. Hierbei 
erscheint also die "Trennung der verschiedenen Theile des Kometen eine Folge 
der auf verschiedene Punkte desselben verschieden wirkenden Widerstandes eines 
im Weltraum vertheilten Mittels. 
CHARLIER?) nimmt als Ursache die blosse Attraction nach dem Gesetze der 
allgemeinen Gravitation. Gegen die Ableitung. der Differentialgleichungen 
lásst sich nichts einwenden; dagegen wird die Integration derselben unter ganz 
7) Dass / nur genühert übereinzustimmen braucht, folgt daraus, dass die Stórung nicht in 
dem Punkte der grössten Nähe der Bahnen, sondern nur in der Umgebung dieses Punktes 
stattzufinden braucht. 
?) »Untersuchungen über das Kometensystem 18431, 18801 und 1882 II«, zweiter Theil, pag. 53. 
3) Bulletin de l’Academie de St. Petersbourg, Bd. 32, pag. 383. 
 
	        
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