Kometen und Meteore,
Beispiel: Für 1865 Juli 28:5 ist C) — 195? 48'; JogR = 0-0065
I| — 280. 37
(0—11— 205 11 log tang» = 7-8598
log sin (© — TI) = 9-6289 % w= + 0° 24"-9
log T——5 R = 8:2309 Z =36° 18.
Sei nun O.4 (Fig. 257) die Richtung:.der Erdbewegung, d. h. die Richtung
nach dem Apex, ,S,S$' die Richtung der Bewegung der Sternschnuppe. In dem
Momente, wo dieselbe die Erdgeschwin-
digkeit vollstándig recipirt haben wird
wird man ihre Bewegungsrichtung er-
halten, indem man die Geschwindig-
keiten nach. dem Geschwindigkeitsparal-
lelogramm zusammensetzt. Stellt os die
Geschwindigkeit der Sternschnuppe vor,
wenn 24 dieselbe für die Erdbewegung
ist, so. würde schliesslich die Bewegung
der Sternschnuppe o7 sein; da aber diese
Mittheilung der Geschwindigkeit‘ eben
nicht plötzlich stattfindet, so wird die
Sternschnuppe thatsächlich eine Curve
beschreiben, welche in gewissen Fällen
auch nach aufwärts gekrümmt sein kann.
(A. 257.)
In dieser Weise wird nun allerdings die Erscheinung nicht auftreten; denn
man sieht sofort, dass es sich hier um eine Stosserscheinung handelt, und die
Uebertragung der Geschwindigkeiten findet etwa in folgender Weise statt: Seien
JM, zm die Massen der Erde und der Sternschnuppe, oa — G die Geschwindig-
keit der Erde, und zerlegt man die Geschwindigkeit v der Sternschnuppe in die
beiden Componenten os'= 7, in der Richtung der Erdbewegung, 65" — 2,
senkrecht dazu, so würden die beiden Körper schliesslich in der Richtung OA
die Geschwindigkeit o n haben, und da z gegenüber 77 verschwindend
klein ist, die Geschwindigkeit G, welche sich mit der Geschwindigkeit 7,
zusammensetzen würde. Die relative Bewegung der Sternschnuppe gegen die
Erde wäre aber in der Richtung OA gleich Null, so dass schliesslich die Stern-
schnuppe sich in der Richtung der Tangente des Auffallsortes bewegen würde.
Dieses wird aber nur der Fall sein, wenn die beiden Kórper vollkommen un-
elastisch sind; sind die beiden Kórper vollkommen elastisch, so wáre, wieder
unter der Voraussetzung der Kleinheit von 7, die Endgeschwindigkeit der Stern-
schnuppe in der Richtung O4 gleich 2G -- v,, daher die relative Geschwindig-
keit gegen die Erde die resultirende aus den Geschwindigkeiten G' + v, in der
Richtung O.4 und v, in der dazu senkrechten Richtung. Nun ist die Stern-
schnuppe allerdings nicht elastisch, hingegen erfolgt ihr Stoss gegen einen elasti-
schen Kórper, die Luft; aber die jeweilige gestossene Masse ist veránderlich,
und hängt von der Dichtigkeit der Luft ab. Das Problem, die Untersuchung
der Bewegung einer unelastischen Masse bei dem Stosse gegen eine elastische
Masse von veränderlicher Dichtigkeit, ist aber nichts anderes, als das Problem
des Luftwiderstandes. Aber es ist hieraus klar, dass die Wirkung des Luft-
widerstandes sich nicht nur auf die Veründerung der Geschwindigkeiten, sondern
VALENTINER, Astronomie, IL 9