Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

2 Gnomon. 
Mittags gleiche vor- und nachmittügige Schatten beobachten, was mittels einer 
Reihe concentrischer Kreise wesentlich erleichtert wird. Sind PR und PR 
zwei gleich lange an demselben Tage beobachtete Schatten, so wird die Richtung 
des Meridians den Winkel A.P halbiren und die Zeit des wahren Mittags wird 
ebenfalls die Zwischenzeit, welche zwischen den beiden Beobachtungen liegt, 
halbiren (s. a. Zeitbestimmung aus correspondirenden Hóhen) Zur Erhóhung 
der Genauigkeit kann man eine Reihe von gleichen Vor- und Nachmittags- 
schatten .&,.P, R,'Z u. s. w. beobachten. 
In Folge des den Schatten umgebenden Halbschattens entsteht eine gewisse 
Ungenauigkeit der Beobachtung, welche dadurch verkleinert werden kann, dass 
der Stab an dem oberen Ende mit einem Loche versehen wird. Höhe des 
Gnomon und Linge der Schatten werden dann vom Fusspunkte desselben bis 
zur Mitte des Loches bezw. bis zur Mitte des in dem Schatten entstehenden 
lichten Fleckes gemessen. 
Die mittüglichen Schatten werden natürlich je nach dem Stande der Sonne 
verschieden sein; im Sommer sind dieselben kürzer, im Winter länger, der 
lüngste mittügliche Schatten findet zur Zeit des Wintersolstitiums statt, der kürzeste 
zur Zeit des Sommersolstitiums. Man kann demnach hieraus die kleinste und 
grósste Meridianhóhe der Sonne ermitteln und aus derselben die geographische 
Breite des Beobachtungsortes und die Schiefe der Ekliptik; es ist námlich die geo- 
graphische Breite o — 90? — 1 (4, 4- 43) und die Schiefe der Ekliptik g——1(.—4 
wo mit 4, und 7, die beiden betreffenden Meridianhóhen bezeichnet werden. 
Die Hóhe des Gnomon war sehr verschieden; man findet Berichte von 
Obelisken, welche als Gnomone verwendet wurden, von 700 und mehr Fuss 
Höhe; noch 1467 
wurde in Florenz 
ein Gnomon von 
270 Fuss Höhe er- 
richtet. Nach der 
N Meinung. einiger 
NN Egyptologen waren 
À die grossen Pyra- 
A \ miden, wenn auch 
CN gerade nicht zu 
N .dem Zwecke er- 
N richtet, so doch 
als Gnomon ver- 
X wendet. 
o Zur Messung 
nu von Hóhen ande- 
qu rer Gestirne als der 
Sonne ist der Gno- 
ue mon nichtverwend- 
bar, da sich sein 
Gebrauch auf die 
Messung der Schat- 
tenlänge stützt. 
Schon für den Mond bediente sich PTOLEMAUS eines anderen Instrumentes, welches 
er Regula parallactica nannte, da er es zur Bestimmung der Mondparallaxe (aus 
den gemessenen Höhen in verschiedenen Deklinationen desselben) verwendete. 
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(A. 248.) 
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