Kometen und Meteore. 183:
- Dach der Deklination geordnet entfallen: i
Zwischen 82-909 +80° 470° --60? 24-50? 440° -E 830°
In 9: 3:9 59 .^319^ 0429 ^ 181 4319
Zwischen 8 — + 30° +20° —+10° 0 — 10° und darunter:
In 9: 108 115 74 50 6
Nach der Stellung zur Sonne vertheilen sich die Radianten folgender-
maassen !) (in Procenten):
Im Helion Im Antiapex Im Anthelion Im Apex
315° 45° 135° p
9 23 tS o7 n. i d ie
n ps oo 24 180 19? 970 13°
0:9 52 18:5 9:0
30 01 120 49 210 9:0 300 9:3
45 135 205 315
Zusammen 54 12:5 470 351
Es sind daher im Antiapex nur etwa der dritte Theil wie im Apex, in diesem.
aber etwas weniger als im Anthelion; dabei ist aber zu bedenken, dass, da der
Ort des Apex von dem Orte der Sonne nur um 90° absteht, in dem Oktanten
270° bis 315° die Zahl der Radiationspunkte in dem Maasse verringert werden muss,
als die Gegend näher zur Sonne rückt.
Bei der Vergleichung der von verschiedenen Beobachtern gefundenen
Radianten zeigt sich, dass nebst einer grossen Zahl von sporadischen Meteoren
sich auch einzelne Radianten finden, die sich innerhalb der Unsicherheit, welche
der Bestimmung derselben aus den Beobachtungen zugeschrieben werden darf,
als identisch ergeben, welche sich überdiess durch mehrere Nächte erhalten,
welche also den Charakter der früher erwähnten Radianten im Löwen und im
Perseus tragen, wenn auch das Phänomen für das blosse Auge nicht so auffällig
zu Tage tritt So fand SCHMIDT von 150 in seinem Kataloge aufgenommenen
Radianten 26 identisch mit von Hris beobachteten, 45 identisch mit GREG'schen,
und 17 mit von NEUMAYER bestimmten Radianten.
Die grosse Mehrzahl der Schwärme ist nicht so sebr hervorstechend durch
Zahl und Helligkeit der Sternschnuppen, als durch ihre regelmässige Wiederkehr
an ganz bestimmten Tagen.
Ob es auch Sternschnuppenschwärme giebt, welche die Erdbahn nicht
schneiden, kann natürlich nicht behauptet, weil nicht erwiesen werden; solche
Schwärme müssten, um gesehen zu werden, wenn sie nicht in der Atmosphäre
eines anderen. Himmelskörpers zum Leuchten kommen, selbstleuchtend sein;
wenn sie aber in der Atmosphäre eines anderen Himmelskörpers in grosser Zahl
zum Leuchten kommen, so können sie bei diesem eine Erhöhung der Licht-
intensitát, ähnlich wie bei Lichtausbriichen bewirken. Es ist nicht unmöglich,
dass z. B. der zwei Monate nach dem Periheldurchgange erfolgte Lichtausbruch
des Kometen 1888 I auf eine solche Ursache zurückzuführen ist. Für den
Kometen 1884 I machte CHAPEL?) die Bemerkung, dass er am 13. Januar durch
den Schwarm der Bieliden und am 19. Januar durch den Schwarm vom 6. bis
13. December gegangen sei.
Ueber die Beobachtung eines thatsüchlich teleskopischen Meteorschwarms
berichtet SCHMIDT in seinen »Resultaten« (pag. 173). Während der Tagesbeob-
1) Die Zahlen zwischen 30° und 60° zwischen 120° und 150? sind hier halbirt, um
die Quadranten gemüáss der Stellung zur Sonne besser zu trennen.
?) Compt. rend., Bd. 98, pag. 591.