208 Kometen und Meteore.
Ausgangspunkte kommen können; dahin gehören z. B. die auf pag. 201 an-
geführten Fälle 1).
Eine genauere Untersuchung im allgemeinen Falle, wenn 38, nicht Null ist,
ist selbstverstándlich weniger einfach und muss hier übergangen werden. Es
zeigt sich, dass kein ausserhalb der Ekliptik hegender Radiant stationár sowohl
in Lánge als in Breite bleiben kann; dass aber die Veránderungen sehr klein
sein können, kann aus der folgenden Tafel von v. NikssL?) ersehen werden,
welche die Verschiebung im grössten Kreise für verschiedene Elongationen
und Breiten für Z(-) — 1°, also täglich, in Graden ausgedrückt, giebt.
Q— ©) v=V2 799 v ou 75 7-—39
: | 90° 90°
= 90° 120° 150° 180° 210° 240° 270° 90° 1207 569 180^ 2109 2409 210?! "t, 180*| ^, 180*
| |
a. o o o o o l| o o 9 o o o | o | o o | o o
0° 045|0-09|0-50/0-65|0-70| 0:50 0-43 ,0:13 0:15/0:33/0-43 050/|0-40J0-01 0-33 006
20 | 1:24/0:66 0:63 0:70.0:75 .., 0:50 0:46/0:26 0:25/0:36/0-43 0-50 040/017 [0830-14
40 2:22 1:22/0:91/0:85/0:93 ar 0:51/0-4110-36|0'43/0:46| 0:51//6-4110-28/0:33/0:23
60 8:17/1-76/1:32/1-93]1-51 10:52 0:54/0:51/0:49|0:4910:50/0:52100-41/0:37/0:34/0:30
80 670137101, 8:08/8:30/5:04 [0:53|0:54/0:53|0:53 0-53|0-53 0:53|0:41/0:4110:84/0:34
Im Pole der Ekliptik ist für v — y2 - 2 2:5 3
die tägliche Verschiebung oo 0°53 0°42 0°34.
Die Resultate können kurz zusammengefasst werden:
1) Die Verschiebungen werden um so kleiner, je grásser die Geschwindig-
keiten sind; scheinbar stationáre Radianten setzen grosse Geschwindigkeiten,
daher hyperbolische Bahnen voraus.
2) Die kleinsten Verschiebungen finden stets in der Náhe des Anthelions,
in kleinen Breiten statt, und kónnen bei grósseren Geschwindigkeiten selbst in
mittleren Breiten noch durch mehrere Wochen scheinbar stationäre Radianten
ergeben.
C. Beziehungen zwischen Kometen und Meteoren.
Sieht man von jenen historischen oder vielleicht mehr prühistorischen Ver-
gleichen der Kometen und Meteore, welche beide Klassen von Kórpern in die
Luftregion versetzten, ab, so treten in späterer Zeit zunächst die Vergleiche von
KEPLER, CARDAN u. A. entgegen, welche sich auf die äusseren Erscheinungen:
die Vergänglichkeit derselben, den Glanz, den Schweif u. s. w., stützen. CHLADNI
hatte 1819 die Meteorite als Trümmer einer vergangenen Welt betrachtet; dazu
wurde er vornehmlich durch zwei Gründe veranlasst; der erste Grund war darin
gelegen, dass er die damaligen Untersuchungen über die Massenverluste, welche
die Kometen in der Sonnennähe durch die Ausstrahlungen in den Schweifen
erleiden, mit dem Vorhandensein von kleinen Körperchen im Weltraume in
7) Es muss jedoch erwähnt werden, dass man hierbei wesentlich auf Annahmen über
kosmische Geschwindigkeiten angewiesen ist, und durch Variation dieser Geschwindigkeiten ent-
sprechende Coincidenzen herbeiführen kann; die angeführten Fälle können also durchaus nicht
als wirklich zusammengehörig erklärt werden, sondern nur als unter gewissen Annahmen über
die Geschwindigkeiten möglicherweise zusammengehörig.
21 65 page 140,