Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

     
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
        
Kometen und Meteore. 
Aehnliche Verhältnisse zeigen sich nach ScnHuLHor bei den Leoniden. 
NEWTON identificirte den Kometen vom Jahre 1366 mit dem Kometen (238) und | 
Hixp fand durch Discussion von chinesischen Beobachtungen diese Annahme | 
gerechtfertigt. Im Jahre 1366 ging aber der Komet Anfangs October durch sein | 
Perihel, 1866 im Januar. Daraus schliesst SCHULHOF auf die Möglichkeit, dass | 
die Umlaufszeiten des Schwarms und des Kometen nicht genau gleich, und der | 
Unterschied (33:25 Jahre für.den Strom, und 33:18 Jahre für den Kometen) reell 
wäre. In der That können sich Schwarm und Komet von einander ganz un- | 
abhängig bewegen, und jedes Theilchen des Schwarms hat eigentlich für sich | 
seine eigene Umlaufszeit. Immerhin aber ist es schwer, die Umlaufszeit eines 
Schwarms, der sich über ein Gebiet ausdehnt, welches nahe 4l, seiner ganzen | 
Bahn ausfüllt, auf einen kleinen Bruchtheil des Jahres genau zu bestimmen. | 
Je nachdem man dem Bereiche der grössten Verdichtung eine mehr oder weniger 
grosse Ausdehnung giebt, kann die Abweichung auch in weitere Grenzen ein- 
geschlossen werden. | 
Das Verschwinden des BrELA'schen Kometen ist keine alleinstehende That- | de 
sache, und ist nur deshalb als eine erwiesene Thatsache angesehen worden, Mas 
weil man den Zerfall desselben in zwei Theile als den Beginn zu seiner Auf- " 
lósung ansah. Es giebt aber eine gróssere Anzahl von als periodisch erkannten 
Kometen, die nach einer oder nach einigen wenigen Erscheinungen nicht wieder % 
gesehen wurden. Es sind dieses (vergl. pag. 7o) die Kometen (45), der nach % 
seiner ersten Erscheinung verschwunden blieb, bis er nach 31 Umläufen neuer- 
dings entdeckt wurde, dann wieder in den nächsten neun Umläufen nicht gesehen 
wurde; die Kometen (65), (79), (92), (132), (174), die nur einmal gesehen wurden 
(von den späteren Kometen, bei welchen nur die zweite Erscheinung nach ihrer 
Entdeckung nicht beobachtet werden konnte, kann natürlich vorläufig abgesehen 
werden), der Komet (171), der seit 1879 nicht wiedergefunden wurde, und end- 
lich der Komet (189), der bei seiner letzten Erscheinung durch seine ausser- 
ordentliche Verminderung der Helligkeit auffiel. Hier scheint man es mit 
einem Zerfalle zu thun zu haben, der aber nicht vollständig ist, sondern mit 
einer partiellen Auflösung, welche eine bedeutende Schwächung der Licht- 
intensität zur Folge hat, und einer späteren neuerlichen Aggregation, mit 
Veistärkung der Lichtintensität. 
In dieser Form offenbaren sicn die Kometen, oder eigentlich einzelne Ko- 
meten als ephemere Erscheinungen einer anderen Art: sie entstehen nicht als 
ephemere Erscheinungen im Luftkreise, sondern als ephemere Erscheinungen im | 
Weltraume, und unterscheiden sich von den Planeten durch ihre geringere Con- | 
sistenz. Aus kleinen Körpern bestehend, über deren Kleinheit oder Grösse wir 
keinerlei sichere Anzeichen haben, bilden sich dieselben durch Vereinigung, viel- 
leicht durch eine sehr lose Vereinigung von solchen kleinen Körpern, die erst 
durch äussere Kräfte, namentlich durch die Sonnenwärme in der Sonnennähe 
wesentlich gelockert, aufgehoben wird, so dass man einen Zerfall des Kometen 
in mehrere Kerne und selbst mehrere selbständige Kometen wahrnimmt, welche | 
sich, je nach der Beschaffenheit und den weiterhin wirkenden Kräften bei der | 
Entfernung von der Sonne wieder in einen einzigen Körper vereinigen, oder | 
selbst in Theile zerfallen, in grössere, die selbständig ihre Bahnen als Kometen 
beschreiben, oder auch in ganz kleine Kometoiden. 
Die Materie, aus welcher die Kometen bestehen, ist durch spectroskopische 
Untersuchungen schon genähert bekannt. Nicht dasselbe gilt von den Stern- 
Für letztere hingegen kann man zwei verschiedene Gattungen an- 
  
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schnuppen. 
 
	        
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