Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Zweiter Band)

       
   
     
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
      
   
   
  
   
  
  
    
  
    
  
     
   
    
    
   
   
  
  
1 Weller 
  
  
  
  
  
   
Mechanik des Himmels. 9. 291 
welches die von LAGRANGE gegebene allgemeine Form der Ditferentialgleichungen 
der Bewegung 1st!) 
9. Differentialgleichungen der Bewegung in rechtwinkligen 
Coordinaten. Zur Bestimmung der rechtwinkligen Coordinaten der Himmels- 
kórper dienen die Difterentialgleichungen 3. 9 oder 10. Für die praktische An- 
wendung wird es aber bequemer, jeden einzelnen Massenpunkt für sich zu ver- 
folgen. In Anbetracht des Umstandes, dass im Sonnensystem stets die Anziehung 
eines Centralkórpers überwiegt, empfiehlt es sich, die relative Bewegung eines 
Planeten um diesen Centralkórper zu betrachten. 
Seien die Coordinaten des Centralkôrpers & mn, 0, die Masse desselben 77; 
die Coordinaten des Massenpunktes z; dessen Bewegung betrachtet wird, des 
sogenannten gestörten Körpers w', y', z', dessen Entfernung von der Sonne 7; 
die Coordinaten der übrigen anziehenden, störenden Körper mit den Massen 
7» seien x, y, z,5 r, die Entfernung der Masse »» 7, diejenigen der Massen 
m, von der Sonne, und z,, die Entfernung des Massenpunktes z4 von zz. Die 
Bewegungsgleichungen für die Sonne werden, wenn der gemeinschaftliche Faktor 
M weggelassen wird 
             
  
       
  
d?t 
"i mf(r) — (1) 
Die Gleichungen, welche die RN des pns m bestimmen, werden: 
gd? x' — x! X — x" 
un Mos zs Sn ; (2) 
Subtrahirt man (1) von (2), so erhált man: 
d? (x' — €) t xl —x! «E 
OR --0ten/o 3 einpreo TL 0e]. e 
Nun sind 
small jyey—g seg—t 
x = x —§; = WM = 2 —C 
die rechtwinkligen Coordinaten der Massenpunkte z; und 74 bezogen auf ein 
zweites Coordinatensystem, dessen Axen parallel den Richtungen des ersten 
Systems sind, dessen Ursprung aber in den Centralkórper fällt; die durch diese 
Substitution aus (3) entstebenden Gleichungen 
da — x 
== Um 0-3» | Zr] © 
bestimmen daher die relative Bewegung der Masse z; um die Masse M. Setzt 
man daher 
1) Es muss erwühnt werden, dass auch die Gleichungen (1), (2) in dieser Form die 
Existenz einer von der Geschwindigkeit unabhängigen Kräftefunction voraussetzen. 
Bezüglich der canonischen Form der Differentialgleichungen, so. wie der Einführung 
canonischer Elemente, aus denen sich dann die LAGRANGE’schen Gleichungen für die 
Variation der Constanten ebenso einfach ergeben, muss auf die Abhandlung von JACOBI: »Nova 
methodus aequationes differentiales partiales primi ordinis inter numerum variabilium quemcumque 
propositae integrandi« und »Ueber diejenigen Probleme der Mechanik, in welchen eine Kräfte- 
function existirt, und über die Theorie der Störungen« (Werke, 5. Band) und »Dynamik« (24. 
und 36. Vorlesung) verwiesen werden. Ueber eine explicite Form dieser Differentialgleichungen, 
welche bei theoretischen Untersuchungen sehr fruchtbar scheint, s.: STACKEL »Ueber die 
analytische Aequivalenz dynamischer Probleme«, CRELLE, Journal für die reine und angewandte 
Mathematik, Bd. 107, pag. 323. i 
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