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berechnet) ansieht, die aus dieser Lage und der gleichzeitigen Lage aller störenden
Körper resultierenden Kräfte numerisch bestimmt (in ihrem Verhältniss zu der
Anziehung des Centralkörpers) und aus diesen Kräften den Ort des Himmels-
körpers für das nächste Zeittheilchen sucht. Man nennt diese Methode die
Methode der speziellen Störungen. Sie wird verwendet, wenn es sich
um die Berechnung der Störungen nicht periodischer Kometen handelt, oder um
die Ermittelung der Störungen eines periodischen Kometen oder eines kleinen
Planeten in den ersten Jahren der Erscheinung, wenn noch nicht genügend sichere
Elemente bekannt sind, und dieselben erst aus der Verbindung mehrerer Er-
scheinungen unter Berücksichtigung der Störungen abgeleitet werden sollen.
Handelt es sich jedoch darum, die Bewegung eines Himmelskörpers in der
Art darzustellen, dass man durch analytische Formeln jederzeit den Ort desselben
sofort, ohne die numerische Berechnung der früheren Orte, erhält, so wird
man analytische Formeln aus der analytischen Form der störenden Kräfte ab-
zuleiten haben. Diese Methode der Stórungsrechnung nennt man die Methode
der Berechnung der allgemeinen Störungen oder (nach HANSEN) ab-
soluten Stôrungen. Sie wird zweckmässig, wenn man die Erscheinungen
eines periodischen Kometen, eines Planeten, des Mondes oder der anderen
Nebenplaneten zu vertolgen hat, einestheils, weil man für jene Zeiten, während
welcher der Himmelskörper unsichtbar ist, die Störungen nicht zu kennen braucht
und anderntheils, weil durch die einmalige Berechnung der allgemeinen Störungen
Formeln gegeben sind, welche während beträchtlicher Zeiträume ungeändert
anwendbar sind, während die Berechnung der speziellen Störungen immer wieder
von Ort zu Ort weiter geführt werden muss.
Bei der Ermittelung der speziellen Störungen lassen sich die Methoden der
Berechnung der Störungen in rechtwinkligen, in Polarcoordinaten und in den
Elementen ziemlich scharf trennen; nicht so bei der Bestimmung der allgemeinen
Störungen, wo die Versuche zur Integration der Differentialgleichungen oft auf
mannigfache Combinationen zwischen den zu wählenden Variabeln führen.
a) Berechnung der speziellen Störungen.
23. Spezielle Störungen in rechtwinkeligen Coordinaten. BOND-
ENckE'sche Methode. Bezeichnet man wie früher
XU X X,
For 7
2 2nd TIE (1)
^o. *
fo 7
so gelten für die ungestórte Bewegung die Gleichungen (2), für die gestórte die
Gleichungen (3):
d? x 9 Xo dix x
di Fa re dii. s 2 zi Y
d? yo Jo dy 3
r= 3 ® a Pa (3)
d? z, Z9 d?z v Zz
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