Heliometer.
Untersuchungen über diesen Gegenstand vermuthlich nicht erheblich abgeändert
werden wird.
Es erübrigt nun noch, in Kürze darzustellen, wie die Messungen von Positions-
winkeln am Heliometer von den Instrumentalfehlern zu befreien sind und zu
diesem Zwecke soll der Gang angedeutet werden, wie nach den Vorschriften
von BESSEL zu verfahren ist. Ausser BrssEL’s Schriften sind übrigens für die
Theorie des Heliometers noch zu erwähnen:
P. A. HaANsEN, Ausführliche Methode mit dem FRAUNHOFER'schen Heliometer
Beobachtungen anzustellen u. s. w. Gotha 1827.
H. SEELIGER, Theorie des Heliometers. Leipzig 1877.
H. BATTERMANN. Untersuchungen über die Gestalt der Bilder u. s. w. Astr.
Nachr. Bd. 120.
Es seien
£ und à berechnete Werthe des Stundenwinkels und der Deklination eines
Sternes mit Einschluss der Refraction,
7 und D die an den Kreisen abgelesenen Werthe von Stundenwinkel und
Deklination,
x und y die Abweichung des Pols des Instrumentes (der Richtung der Stunden-
axe) vom Himmelspole und zwar x in der Richtung des Meridians gezáhlt,
1 Indexfehler des Stundenkreises,
C Collimationsfehler des Fernrohres bezogen auf das Ende der Deklinationsaxe,
i die Neigung der Deklinationsaxe gegen die Stundenaxe bezogen auf
das Ende der Deklinationsaxe,
8 die horizontale Biegung des Fernrohres,
a die Biegung der Deklinationsaxe,
% Indexfehler des Positionskreises,
v. Drehungs-Constante bei demselben,
e die geographische Breite des Beobachtungsortes,
dann hat man aus den Beobachtungen von Sternen verschiedener Deklination
zur Bestimmung von « und y die Gleichungen
8 — D + x cos t + y sin à — sin (o — 9) —0
t — 157 — 157 + (x sint — y cos f) fang 0 — O
und wenn Z; und Z; die auf das Mittel der Uhrzeiten bezogenen Ablesungen des
Stundenkreises bei Axe folgend und Axe vorangehend sind und man die Ausdrücke
AZ = 4(7;— T,) bildet, so erhält man Gleichungen für C, 4, und a von der Form
15A Z cos à — C — i, sin 8 — w cos @ cos cos 8.
Die beste Bestimmung von C, z, und a ergiebt sich aus Durchgangsbeob-
achtungen im Meridian und in == 6% Stundenwinkel, und nachdem z, gefunden
ist, folgt die Neigung der Axen 7 — Z, — à Sin ©.
Zur Reduction der Positionswinkel-Messungen ist dann zu rechnen
\ = (x sint — y cos P) sec 8 + B cos © lang à sin z
J = j, sec à — Ctang à + y. (sin @ cos à — cos Q sin à cos €),
oder wenn man setzt
SM seco X
— «ose sec 0 — Y
cos o lang à sint =— B
sin © cos à — cos @ sin à cost = M,
so hat man
x=}k X+yY+88
J == ti, secà — Clang d + pM.
ULC