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30 Horizontalpendel.
eines Pendels hin- und herschwingen, und zwar in einer schiefen Ebene, deren
Neigungswinkel = < HAB ist. Man mag daher ein Gewicht oder eigentlich
den Schwerpunkt des Hebelarmes auf jeden beliebigen Punkt desselben über-
tragen, so beschreibt er Schwingungen in einer unter dem Neigungswinkel
HAB gelegten Ebene, wobei die Länge des Pendels dem Abstand von
dem Punkte Z (wenn dieser der Punkt ist, wo die Linie Æ A den Hebelarm
schneidet) proportional ist. Denn man wähle sich den Punkt Z, ziehe Fa senk-
recht auf AÆ und drehe den Hebelarm um die Linie 4/4 als Axe (denn diese
ganze Linie ist unbeweglich, weil die Punkte 4 und Z/ unbeweglich sind), so
beschreibt die Linie /z eine Kreisflüche und / einen Kreis in einer Ebene,
welche gegen den Horizont unter dem Winkel wkFz = HAB geneigt ist, was
sogleich einleuchtet, wenn man sich das Dreieck 4 Fu als festen Körper denkt,
welcher alsdann einen Kegel beschreibt, dessen Axe Aw ist und dessen Grund-
flache 4 F zum Radius hat. Aus dem námlichen Grunde beschreiben die Punkte
x, Kreise in einer schieten Ebene, deren Neigungswinkel vxz = w Pz = uz
— H AB sind und deren Radien dem Abstande von z proportional sind, d. h.
für den Punkt 2 ist Pw, für x ist xv der Radius.
Will man nun obige Gleichung hier anwenden, so ist HB der Sinus des
Neigungswinkels der schiefen Ebene = a, AH die Länge derselben == Z, wP die
Linge des Pendels = / daher
a: HB
iy 7:270
oder da man, wenn der Winkel HAB = w Pz sehr klein ist (wie hier gewöhn-
lich) ohne merklichen Fehler 4 statt AH und Pz statt Pw setzen kann, so
ist auch
a: HB
ve 75 mi
Es müssen nun, worauf HENGLER besonders aufmerksam macht, die Punkte
A und D unbeweglich fest sein; es dürfen die Fäden AF und DH keine
drehende Kraït haben, auch keine bekommen durch barometrische, hygrometrische,
thermometrische Veränderungen; sie dürfen daher nicht aus geflochtenen Stoffen
oder dergl sein; es müssen auch alle fremden Kräfte, Luftzug, Magnetismus
u. s. w. abgehalten werden, endlich muss eine Vorrichtung vorhanden sein, den
Hebelarm in Ruhe zu bringen.
Mit einem solchen Instrumente stellte HENGLER verschiedene Versuche an,
die ihm die ungemeine Empfindlichkeit desselben zu zeigen, aber jedenfalls auch
in ihren Resultaten durch Zufälligkeiten weit mehr zu liefern schienen, als that-
sächlich der Fall gewesen sein kann, da der Apparat erst in ungleich verfeiner-
ter Ausführung die Bedeutung erlangen konnte, die er gegenwärtig that-
sächlich hat.
Ebenso wie die HENGLER'sche Abhandlung übrigens keine Beachtung fand,
erging es auch einer Mittheilung PERROTS in den »Comptes Rendus Bd. 54€ (1862)
über einen nach gleichen Principien construirten Apparat. Selbst die .ver-
schiedenen Abhandlungen ZórrNER's haben längere Zeit zu keinen neuen Ver-
suchen in der Richtung, für welche das Horizontalpendel eigentlich bestimmt
war, angeregt, und doch waren die Ergebnisse der ersten Beobachtungen ZOLL-
NER's der Art, dass eine verbesserte Construction des Apparats wichtige Folge-
rungen hätte erwarten lassen. Andererseits hatte aber schon ZÖLLNER darauf
hingewiesen, dass, wenn das Pendel nicht zu den von ihm erwarteten Resultaten
bezüglich der Constatirung der Anziehungswirkungen von Sonne und Mond