Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

LLL 
  
  
   
Mechanik des Himmels, 93. 94. 573 
g ist demnach die Grösse des Oeffnungswinkels und muss als Integrations- 
constante aus den Beobachtungen ermittelt werden. C. A. F. PETERS fand diesen 
Winkel 0'-079; « — 308487; NynÉN!) g — 0'"04, H = 223°8 und s — 428'55, 
wenn für 7 als Einheit das tropische Jahr und als Anfangspunkt der Záhlung 
das Jahr 1850:0 für den Meridian von Pulkowa gewählt wird. DoOwNING erhält 
durch Discussion 10 jähriger Beobachtungen des Polarsternes in Greenwich 0""075 
so dass man für Æ jedenfalls einen reellen, wenn auch sehr kleinen Werth an- 
zunehmen genöthigt ist. Nimmt man g = 0"-06, so wird die hieraus resultirende 
Polhôhenänderung 
+ 0'"-06 sin [224° + X + 428 °55(# — 1850)], (11) 
wenn À die westliche Lánge des betrachteten Ortes von Pulkowa ist, und 7 in Ein- 
heiten des tropischen Jahres auszudrücken ist. Die Gleichungen 91 (6) werden damit: 
dy 
3 4-encos (m£ -4- q -- H) 
Ze (12) 
7 — gnsin (mt + ¢ + H). 
Hiermit wird, wenn man in dem ersten Ausdrucke e' als constant ansieht, 
und berücksichtigt, dass gemäss der dritten Gleichung 91 (6): ¢ = ¢, + x: zu 
setzen ist: 
  
sin e! 
| 
  
sine «PY = + g sin [on + n) t + H+ 09] 
gm --2z 
2 
2 7 
€ um Re IC 0+ H+ vl 
d', e bestimmen sehr nahe die Lage des Frühlingspunktes und die Neigung 
des Aequators gegen eine feste Ekliptik. Man sieht aus den Ausdrücken (13), 
dass aus den Aenderungen der Poihóhe in diesen nur periodische Glieder ent- 
stehen, deren Periode 
(13) 
  
  
2v 9x 2. 29m d. 4 1 
MAN (5 ) AM C C e 
nA iz 
A 
daher etwas kleiner als ein Tag ist. Da der Faktor 7 — e F7 nahe-der Ein- 
mn C 
heit ist, so wird die Amplitude der Schwingung in w' gleich g cosec e' = 0''-15, 
in ¢ gleich e — 0'*06. In Folge der raschen Veränderlichkeit derselben kann 
jedoch von diesen Gliedern in den meisten Fällen abgesehen werden, 
Um nun noch die Ungleichbheiten in q zu bestimmen, die aus der Grósse 
des Oeffnungswinkels 7 resultiren, hat man 
do ay’ 
e fn Lum M —— A el. 
"TES n — cotang € + g n cos (mt + © + H) 
und wenn hier rechts für ¢ wieder die erste Náherung q — z/ gesetzt und 
integrirt wieder: 
@ = go + nt — § —— cotang € sin (m -- n) t + ¢, + H) (13a) 
Q — qo + nt — 0" 14 sin [On + n) t + ©, + HD. 
94. Die störenden Kräfte. Sind die wirkenden Kräfte Anziehungen von 
Massenpunkten und betrachtet man zunächst einen derselben, dessen Masse M,, 
dessen Coordinaten £', 4', © seien, so wird 
1) Bestimmung der Nutation der Erdaxe, Memoiren der Petersburger Academie der Wissen- 
schaften, Rd, 19, No. 2, 
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
  
   
    
   
  
  
  
   
   
     
   
    
    
     
    
    
 
	        
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