Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

   
584 Mechanik des Himmels. 97. 
97. Präcession und Nutation. Die Entwickelung der Ausdrütcke für 4 
und s' erfordert nun zunächst die Kenntniss des Werthes von 7 und seiner 
Differentialquotienten nach e' und ¢'. Nach 95 (2) ist 
  
  
       
        
ov 52 Jr t 
p= oy’ 
av. e Ur, ot CD 
a Qc! 
wobei 
=118 + Yoh + 138 = — sin y sine't + cos y'sine' m 4- cos e'C (2) 
ist. Sind nun A,, f, die geocentrische Lánge und Breite, p die geocentrische 
Distanz des anziehenden Punktes, bezogen auf die feste Ekliptik .X Y (Fig. 271), 
so wird 
€ = p cos B, sin À, 
n = p cos Ba sin dy (3) 
C — p $27 f,. 
Z9 M iie qu A dn 
Wird noch für den Faktor 03 die mittlere Bewegung eingeführt, so wird 
  
zunächst für die Wirkung des Mondes: 
1 or 3272 C—A 
This G+v)e? TO (seni cospo eos o-cosq'cosBo sang --cofang e sino )»« 
x (— sim y'cos e cos Bo cos dy + cos cos e' cos Qo sin Ay — sine "sin Bo) 
] Op 843? .C—4 
ROMEO Hos WC (-sind'cosBacosk, Hcosd'cosBysin), +cotange'sinB, )< 
> (— cos d'sine'cos By cos hg — sin §' sin e' cos Ba sin Ag) 
oder 
1. er 39? C—4 : 
DEOS UU np nC [cos Bo sin (kg — q^) + cotange' sin B,] =< 
> [cos e' cos Bg sin (Ng — 4") — sin e' sin 8g] (4) 
1 oV 3L'2 C— 4 
nCsno y = Gah oe [cos By sin (Ag — 4") + cotang €' sin B,] >< 
> [sin e' eos 8g cos (Ag — q^), 
wobei man zu beachten hat, dass man als Einheit für p die mittlere Entfernung 
des anziehenden Körpers zu wählen hat, und v' durch die Gleichung 94 (10) 
bestimmt wird. 
Die Coordinaten B,, Ay des anziehenden Kórpers beziehen sich auf eine 
feste Ekliptik. Die wahre Ekliptik ist aber in Folge der Anziehung der Erde 
durch die Planeten etwas veründerlich; ihre instantane Lage ist durch die 
Theorie der Bewegung der Erde gegeben. In der astronomischen Praxis nun 
bedarf man die Coordinaten f, A, bezogen auf die instantane, wahre Ekliptik, 
auf welche dieselbe daher auch in den astronomischen Tafeln bezogen werden. 
Die Werthe von Ba, Aj sind demnach nicht direkt gegeben, und müssen aus den 
durch die Stórungstheorie gegebenen Werthen 6, A abgeleitet werden. Die Lage 
der wahren Ekliptik ist bestimmt durch die Länge ^^, E — II ihres aufsteigenden 
Knotens in der festen Ekliptik, gezühlt von dem festen Frühlinespusite Ve 
(Fig. 276) und ihre Neigung « gegen diese. Ist dann Ay,4,' der Aequator fiir 
eine gegebene Epoche, 4,4,' der Aequator für eine andere Zeit, so ist ^^, 
gezählt in der Bewegungsrichtang (also über Z) der bisher mit 4 bezeichnete 
Winkel (XQ in Fig. 271). Hier ist aber ¢ an Stelle von ¢' zu setzen, weil 
    
     
   
     
    
   
     
    
    
      
    
   
   
    
   
   
   
     
   
    
    
    
   
    
    
   
   
     
  
   
 
	        
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