Mechanik des Himmels. 99. 100.
usinw=0
ucosw = % UE (p? — p'2).
Ist o' grósser oder kleiner als p, so wird w = 180° oder 0; bei der Er-
hebung einer Masse wird sich daher der Trigheitspol in dem Meridiane des
Ausbruchs von der Ausbruchstelle entfernen; bei einem Einsturze wird sich der
Trägheitspol nähern. Die Hebung oder Senkung einer prismatischen Masse von
100 Kilometern Linge, 100 Kilometern Breite und 1 Kilometer Dicke in der
Breite von 45? um 5 Kilometer wird eine Verschiebung der Trágheitsaxe um
0'^0011 zur Folge haben.
b) Findet eine Verschiebung auf der Oberfliche selbst statt, so kann p — p'
gesetzt werden; dann wird
u sinw = mN sin2g' sin L
ucosw = mN (sin 2e — sin 2o! cos L).
Für eine Verschiebung in der Richtung des Meridians wird Z = 0,
u sinw= 0
u cos ww = m NN (sin2p — sin 2e"),
und es wird die Richtung der Verschiebung von dem Zeichen der Differenz
sin 20 — sin 2¢' abhängen. Wird die Masse von 100 Kilometern Länge und
Breite und 1 Kilometer Dicke vom Aequator zu 45? Breite transportirt, so wird
zy — 180?, daher der Pol im selben Sinne verschoben, und zwar um den Betrag
von 0':714; die Verschiebung derselben Masse von 45? Breite zum Pol ergábe
eine Verschiebung im entgegengesetzten Sinne (der Masse entgegen) um den-
selben Betrag.
c) Findet eine Verschiebung auf dem Parallelkreise statt, so wird ¢ = ¢',
daher
u sin w = mN sin 2e sin L = Qm N sin 2g sin } L cos #L
u cos w = 1h IN sin 29(1 — cos L) = Qm N sin 2 g sin $ L sin $ L,
daher wird c — 90° — 1 L, u = 2mNsin2osin}L. Für die Transposition
der obigen Masse in der Breite 45° um die Länge Z wird daher x = 1'427 sin § L.
Die Bewegung findet in einer Curve C,C,C, statt. Für Z — 0 ist w = 90°, die
Bewegungsrichtung senkrecht zu C977, und # = 0. Für Z = 90? wird z — 45°,
# = 1"009. Für LZ = 180? wird w = 0, 4 — 1'-497. Bei einer weiteren Be-
wegung der Masse von z;4, in demselben Sinn, über die zweite Hemispháre nach
m wird der Bogen C, C'C, beschrieben, wie man leicht findet, wenn man nun-
mehr C4 als den Ausgangspunkt des Trágheitspoles ansieht. Die hierdurch be-
schriebene Curve ergiebt sich leicht, wenn man u sin w = Y, u cos ) — x setzt,
und Z eliminirt; es folgt:
d 33 ou Us
— 9mNsinge) 77 2m IN sine’
sin} L x? + y? = 2mN sin29- x.
Die beschriebene Curve ist ein Kreis mit dem Halbmesser JV szz 2c.
100. Einfluss auf die Rotationsaxe. Stetige Veründerungen der C- Axe,
zu denen die zuletzt angegebenen gehóren, treten ein, wenn z. B. eine Wasser-
masse in bestándiger Rotation um die Erde begriffen ist. Dieses findet nun
allerdings bei der Ebbe und Fluth statt, wo sich eine Fluthwelle von mehreren
Metern Hóhe in nahe 25 Stunden um die Erde bewegen würde, wenn die ganze
Erde mit Wasser bedeckt wäre. Man sieht aber leicht, dass die diametral