Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 2. Band)

  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
Kometen und Meteore. 
des Kometen zu sehen, während die Rechnung ergab, dass die Beobachtung einem 
Durchgange des Kometen vor der Sonnenscheibe entsprach. FiNLAv verfolgte 
den Kometen an einem sechszólligen Aequatoreal von 4^ 40» M. Z. Cap; um 
4* 50% 58: M. Z. Cap war der Komet plótzlich verschwunden; 3 Secunden 
später glaubte er noch einen Schimmer desselben zu sehen, aber war dessen 
nicht mehr sicher. ELKIN beobachtete am Heliometer das Verschwinden des 
Kometen am Sonnenrande um 4% 50” 52s; 4s vorher war der Komet noch deut- 
lich zu sehen er vergleicht die Beobachtung mit der Bedeckung eines Sternes 
4. Grósse durch den hellen Mondrand. 
Statt der zahlreichen Beobachtungen über die Theilung des Kernes genügt 
es, die folgende Zusammenfassung der Erscheinungen von KnEuTZ anzuführen?): 
»Bei der Entdeckung des Kometen September 8. war der Kern durchaus rund, 
10'"—15" im Durchmesser. Mit der Annáherung an die Sonne nahm derselbe 
eine stetig sternühnlichere Gestalt an; September 17., 1 Stunde vor dem Eintritt 
in die Sonnenscheibe, betrug der Durchmesser nur mehr 4", desgleichen am 
nüchsten Tage bei Gelegenheit des Durchganges durch den Meridian am Cap 
der guten Hoffnung; September 21:0 M. Z. Berlin wird der Kern zuerst von 
DE BERNARDIERES als oval notirt. September 22:2 betrug nach den Messungen 
SCHÀBERLE's die Ausdehnung desselben in der Lüngsaxe 11'"9, in der Breiten- 
axe 4'"8, 
Gegen Ende des Monats wurde die Verlängerung allgemein bemerkt; 
Sept. 30:7 entdeckte FINLAY zuerst zwei Lichtballen im Kopfe des Kometen und 
damit die ersten Anzeichen der vor sich gehenden Trennung des Kerns in 
einzeine Punkte. 
Die weitere Entwickelung in den Monaten October und November wird von 
den Beobachtern je nach der optischen Kraft.ihrer Fernróhre abweichend 
geschildert. Die Zahl der sichtbaren Kernpunkte variirt zwischen 2 und 6, stets 
aber waren die im nachfolgenden mit (2) und (3) bezeichneten?) bei Weitem die 
hellsten, und von beiden wieder (2) der hellere. Die Identificirung der von den 
verschiedenen Beobachtern gesehenen Punkte unter einander ist nicht immer 
leicht . . . Von den einzelnen Beschreibungen scheint mir die von EpDIE in 
Grahamstown am besten die Entwickelung der Kernpunkte wiederzugeben. 
Vom Monat Dezember ab waren die einzelnen Kernpunkte, so weit über- 
haupt das Schwücherwerden der ganzen Nebelmasse ihre Sichtbarkeit noch er- 
laubte, in Folge der zunehmenden Ausdehnung der ganzen Kernlinie viel leichter 
von einander zu unterscheiden als früher, und ihre Identification kann von jetzt 
ab keinen Schwierigkeiten mehr unterliegen. Die relative Helligkeit der einzelnen 
Punkte erlitt insofern gegen früher eine Aenderung, als jetzt allmáhlich der 
Punkt (3) den Punkt (2) an Helligkeit erreichte und ihn übertraf, sodass derselbe 
in der spáteren Sichtbarkeitsperiode im Gegensatz zu den früheren Beobachtungen 
fast ausschliesslich den Ortsbestimmungen zu Grunde gelegt wurde. Charakte- 
ristisch ist noch die zunehmende Entfernung der Punkte (1) und (2), die nach 
und nach die relativen Entfernungen der anderen Punkte untereinander bei 
weitem überwog. Im Laufe des Monats Márz 1883 wurden auch für die stárksten 
Fernróhre die Punkte unsichtbar; die wenigen Ortsbestimmungen, welche noch 
angestellt wurden, beziehen sich meistens auf eine schwache Verdichtung nahe 
der Mitte der Kernlinie . . . Dass die Linge der Kernlinie bei den verschiedenen 
1) »Untersuchungen über das Kometensystem 1843 I, 1880 I und 1882 II«, I. Theil, pag :93. 
?) Vergl. die Fig. 254.
	        
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