Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Dritter Band, erste Abtheilung)

Mikrometer und Mikrometermessungen. 
Aus den in beiden Lagen erhaltenen Declinationsunterschieden erhält man 
einen Werth für den Winkel, den — im Mittel für beide Kreuze — die Lamellen 
mit einander einschliessen. Auf dieselbe Zeit reducirt, giebt 
Lage 1 615'47 
Lage II 610-37 
folglich  5*10 = 2(3' — 0)z sin l' oder z — 14'33. 
Der Winkel betrágt also nach dieser Bestimmung nicht genau 90?, sondern 
90° == 14':8, 
Quadratisches — Square bar — Mikrometer. 
Auch das von BURKHARDT!) im Anfang dieses Jahrhunderts empfohlene 
»vollkommene Viereck« ist in neuerer Zeit, jedoch in einer zweckmässigen 
Modification, wieder in Aufnahme gekommen. Während bei BURKHARDT das 
Quadrat dem Gesichtsfeld eingeschrieben und 
die eine Diagonale behufs Ermittelung ihrer 
Abweichung von dem Declinationskreis durch 
einen dünnen Messingstreifen kenntlich ge- 
macht ist, hat das Mikrometer in neuerer 
Zeit die in Fig. 293 dargestellte Form erhalten. 
Die Verlängerungen der Seiten dienen sowohl 
für solche Fälle, wo die Declinationsdifferenz 
grösser ist, als die Diagonale, als auch zur 
Bestimmung des Orientirungsfehlers, wenn 
ein Positionskreis nicht vorhanden oder das 
Fernrohr nicht parallaktisch montirt ist. 
Es werde zunächst angenommen, dass 
Quedraihches — Square óar — Mikrometer. die eine Diagonale mit dem centralen Decli- 
(A. 298.) nationskreis zusammenfalle, 7' und 2 seien 
der Stundenwinkel und die Declination des 
Mittelpunkts des Quadrats, 9, die Sternzeit des Antrittes eines Objects an die 
im Sinne der Bewegung SONA, 95 dieselbe für die nachfolgende Seite 
des Quadrates, g die Linge der Diagonale — dann lauten, wie man leicht 
findet, die beiden Grundgleichungen: 
  
  
  
= ati 
3 
g 
+S 
; got 8: 90 BOO UAR) 10 9 
RC U 2 sin.1" ST 
wo .das obere Zeichen für nördliche, das untere für südliche Durchgänge gilt. 
Dieselben Beziehungen finden auch dann statt, wenn der Stern ausserhalb des 
Quadrats die ‘Lamellen passirt, wofern man nach der Bezeichnung, die 
S. C. CHANDLER in seiner eingehenden Monographie über dieses Mikrometer?) ein- 
geführt hat, 9, durchweg auf die beiden Lamellen, die sich im Positionswinkel 
90° schneiden, und 9, auf diejenigen, die sich in 270? schneiden, bezieht. Bei 
Durchgángen innerhalb des Quadrats wird dann stets 0,2 9,, ausserhalb 
95 « 9, sein. 
7) voN ZacH, Monatliche Correspondenz, 1. Band. 
?) S. C. CHANDLER jr, On the Square bar Micrometer (Memoirs of the American Aca- 
demy of arts and sciences, Vol. XI). 
      
  
     
    
   
   
    
    
   
   
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
      
    
     
   
  
    
    
  
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