Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

  
124 Mikrometer und Mikrometermessungen. 
(s. Fig. 306) trügt einen breiten silbernen Ring, auf welchem in der Mitte die 
Theilung eingravirt ist. Seitlich ist ein Farbebehälter angebracht, dessen zuge- 
spitztes, mit einer feinen Oeffnung versehenes Ende sich in geringem Abstand 
von der Tromme! befindet. Aus dem anderen Ende desselben ragt ein feiner 
Stift mit Kopf hervor, der durch einen leisen Druck auf letzteren gegen die 
Trommel gedrückt wird und dort einen farbigen Punkt macht, und durch eine 
aufgesteckte Spiralfeder von selbst wieder zurückgeht. Um zu verhüten, dass 
bei mehrfachen Wiederholungen der Messungen die verzeichneten Punkte zu 
dicht aneinander fallen oder gar ineinander fliessen, ist die Farbenbüchse 
verstellbar. Eine auf einer Schraube 
befestigte Scheibe, in deren regel- 
mássig über den Umfang vertheilte 
Einkerbungen eine Feder ein- 
greift, ermöglicht es, die Schraube 
und damit zugleich die Farben- 
büchse zu verschieben, und je nach 
den Dimensionen mehrere — bei 
dem von VOGEL benutzten Apparat, 
dessen Trommel 12 m hoch ist, 
15 — Beobachtungen übereinander 
aufzuzeichnen, ohne über die 
Reihenfolge in Zweifel zu sein. 
Nachdem die Stellung der Punkte 
an der Theilung abgelesen ist, wer- 
den dieselben wieder durch leichtes 
Ueberwischen entfernt, zu welchem 
Zweck es rathsam ist, eine Farbe anzuwenden, die sich lange feucht erhält. 
Uebrigens kónnte, wie VocEL bemerkt, die Vorrichtung leicht dahin verbessert 
werden, dass der Druck auf den Stift auf pneumatischem Wege erfolgt und dass 
bei dem jedesmaligen Zurückgehen des Stiftes der Farbebehálter automatisch sich 
versetzt. 
Eine der vollkommensten und in ausgedehntester Weise brauchbaren Registrir- 
vorrichtungen ist der von A. REPsoLp und Sóhne in Hamburg!) hergestellte 
Registrirapparat mit Typendruck. Derselbe ist in Fig. 307a, b, c nach dem 
Muster der am Fadenmikrometer des 18zólligen Strassburger Refractors befind- 
lichen Einrichtung dargestellt. Zwischen der gewöhnlichen 100theiligen Trommel 
# und der Zählscheibe z (Fig. 307 b), welche mit eingravirten Strichen und Zahlen 
versehen sind und im Falle der Nichtbenutzung der Registrirvorrichtung zur Ab- 
lesung dienen, sind zwei gleichartige Scheiben Z'und Z angeordnet, auf welchen 
Zahlen und Striche, ebenso wie der zwischen beiden befindliche Index, erhaben aus- 
gearbeitet sind, die Striche als scharfkantig vortretende Záhne, so dass ein mittelst 
einer weichen Backe dagegen gedrückter Papierstreifen deutliche Abdrücke an- 
nimmt. Zur Schonung der Schraube sind die Scheiben nicht direct auf diese 
selbst, sondern auf einen am Mikrometergehäuse befestigten durchbohrten Zapfen 
aufgesetzt und werden von der frei hindurchgehenden Schraube durch einen 
Mitnehmer herumgeführt. Die Druckbacke B (Fig. 307a) besteht aus einem 
kleinen Tuch- oder Gummikissen und befindet sich an dem einen Ende des 
um den Zapfen X drehbaren Hebels, welcher an seinem freien Ende / mittelst 
  
Registrirvorrichtung nach HC. VOGEL, 
(A. 306.) 
!) Zeitschrift für Instrumentenkunde, Jahrgang I. 
       
  
  
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
	        
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