Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Dritter Band, erste Abtheilung)

        
   
    
    
  
  
  
  
   
  
   
    
   
  
    
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
140 Mikrometer und Mikrometermessungen. 
Allgemeinen um so grösser ist, je schmaler die Lichtbündel und je grösser ihre is 
Neigung gegen die Achse des Hauptstrahlenkegels sind. Gerade in dieser Hin- F 
sicht dürfte das zuletzt beschriebene Mikrometer den Vorzug vor den übrigen S 
verdienen. In jedem Falle wird man aber bei diesen Apparaten mehr als bei ir 
den. anderen mikrometrischen Einrichtungen peinlich darauf zu achten haben, e 
dass die Bildebene des Objectivs mit der Ebene der Fadenbilder zusammenfillt ve 
und das Ocular für das Auge scharf eingestellt ist. Zwar wird ein Theil der di 
aus der Nichterfüllung dieser Bedingungen entspringenden Fehler bei relativen X 
Messungen aus dem Resultate herausfallen, so lange die Ocularstellung und F 
die Einstellung und Accommodation des Auges unverändert bleiben; aber auch E 
dann können grosse Verschiedenheiten in der Auffassung eintreten, wenn die A 
mit einander zu verbindenden Sterne ungleich hell sind. 
Messungen mit dem Fadenmikrometer. 
Berichtigung des Focus; Wahl der Beleuchtung. di 
: : : : ; ALS : ti 
Eine mikrometrische Messung wird nur dann in zuverlässiger Weise ausge- 
führt werden kônnen, wenn die Bildebene und die Mikrometerebene zusammen- 
fallen. Um dies zu erreichen, stelle man das Ocular scharf auf die Fäden ein B 
und verschiebe hierauf die Ocularzugróhre, welche das Mikrometer trágt, bis das g 
Bild des Objects, am besten ein an der Grenze der Trennbarkeit gelegener Doppel- C 
stern, die grösste Schärfe zeigt. Da man bekanntlich in derartigen Fällen die richtige y 
Stellung erst erkennt, wenn man darüber hinausgelangt ist, so macht man die n 
Einstellungen der Ocularróhre in doppelter Weise, einmal von innen nach aussen v 
und zweitens von aussen nach innen; das Mittel der Ablesungen der für diese | n 
Berichtigungen dienenden Focalscale entspricht dann der normalen Stellung, auf : 
welche der Ocularauszug eingestellt werden muss. Da die Focalberichtigung 
hiernach wesentlich von der genauen Einstellung des Oculars auf die Fäden : 
abhängt, so ist es rathsam, auch schon hier ein áhnliches Verfahren eines ab- " 
wechselnden Náhern und Entfernen zu befolgen. Bei Feldbeleuchtung ist noch e 
besonders darauf zu achten, dass, wenn man bei vorläufiger Focalberichtigung D 
den Faden auf einen helleren Stern stellt, das mit der künstlichen Beleuchtung 
erzeugte Schattenbild des Fadens gegen das auf das Sternscheibchen projicirte W 
Stück keine Ausbiegung zeigt; wenn eine solche vorhanden, wie es bei nicht 
centraler Beleuchtung und ungenügender Einstellung des Oculars der Fall ist, so 9 
bringt man dieselbe durch Aenderung der Ocularstellung zum Verschwinden und 
wiederholt hierauf die Einstellung auf den Stern. S 
Was die Wahl der Beleuchtung angeht, so verdient, so lange die Helligkeit d 
der Objecte es zulässt, die Feldbeleuchtung, vorausgesetzt, dass sie nach rich- 
tigen Principien hergestellt ist und dass insbesondere die Achsen der dazu ver. d 
wandten Lichtkegel mit der Achse des bilderzeugenden Strablenkegels nahe zu- 
sammenfallen, vor der Beleuchtung der Fáden entschieden den Vorzug. Denn s 
nicht nur nähert sie sich mehr als die andere der volikommensten Art der Be- 
leuchtung, als welche man diejenige betrachten muss, bei welcher sich das Ob- 
ject und das Fadenelement durch Strahlen von genau identischem Verlauf auf 
der Netzhaut abbilden ?, wie es bei der Erleuchtung des Fadens durch das Ob- 
ject selbst, ferner bei Tagbeobachtungen und bei hellem Mondschein der Fall E 
!) Vergl. auch hierüber den oben citirten Aufsatz von W. FOERSTER, Ueber die Beleuch- 
tung:der Mikrometervorrichtungen u. s. w. 
4). W. FOERSTER, a. a. O.
	        
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