Mikrometer und Mikrometermessungen.
ein Ausdruck, welcher auch bei coelestischen Objecten angewandt werden kann,
wenn die Einstellungen rasch aufeinander folgen oder symmetrisch auf beide
Lagen vertheilt werden. Es braucht kaum bemerkt zu werden, dass bei den
Mikrometern, die eine Verschiebung des ganzen Fadennetzes zulassen, der Werth
von c mit der Stellung des Mikrometerkastens veründerlich ist und am zweck-
mässigsten auf die leicht zu ermittelnde Stellung bezogen wird, bei welcher der
8-Faden durch das Rotationscentrum des Positionskreises hindurchgeht.
Bei den Instrumenten von kleineren Dimensionen sind die Biegung des
Rohres und der Declinationsachse meist so gering, dass sie ganz iibergangen
werden diirfen, und in diesem Falle werden beide Coordinaten des Poles des
Instrumentes zugleich mit dem Indexfehler des 9-Kreises mit genügender Sicher-
heit aus den Einstellungen zweier bekannten Sterne in Declination gefunden.
Vorziiglich geeignet fiir diesen Zweck sind die bei klarem Himmel schon mit
Objectiven von 42 an zu jeder Zeit sichtbaren Sterne a Ursae minoris und
8 Ursae minoris, die zugleich wegen ihres Unterschiedes in Rectascension den
Vortheil haben, dass stets einer derselben in beiden Lagen der Declinations-
achse beobachtet werden kann.
Bei den grósseren und entsprechend massiver gebauten Instrumenten er-
reichen dagegen die Durchbiegungen nicht selten Betrüge, welche auch bei mikro-
metrischen Beobachtungen nicht mehr übergangen werden dürfen und die daher
nach den oben erláuterten Methoden bestimmt werden müssen. Um hier nur einige
Zahlenwerthe anzuführen, so ist bei dem 9 zólligen FRAuNHOFER'schen Refractor
der Berliner Sternwarte die Durchbiegung des Rohres (Holztubus) zwar klein),
dagegen erleidet die Declinationsachse eine Durchbiegung von dem ansehnlichen
Maximalbetrag von 47 Secunden. Bei dem 18 zólligen Refractor der Strassburger
Sternwarte sind die entsprechenden Betrüge 19" und 111", bei dem 30-Zóller in
Pulkowa steigt die Rohrbiegung auf 40", die Biegung der Declinationsachse betrügt
dagegen nur 68'' und ist daher verbáltnissmássig klein. Uebrigens stellen alle diese
Zahlen die relativen Biegungen dar, deren grósserer oder geringerer Betrag, so
lange er überhaupt in angemessenen Grenzen bleibt, nur die Rechnung mehr oder
minder erschwert; bedenklicher dagegen ist die absolute Durchbiegung der
einzelnen Rohrhálften, die bei den Rieseninstrumenten der Neuzeit bereits so grosse
Betráge erreicht, dass die Centrirung des Objectivs nicht mehr für alle Lagen
des Fernrohrs erreicht werden kann und die Bilder in Abstünden von der opti-
Achse, die bei vollkommener Centrirung noch durchaus zulässig sind, an
Prácision verlieren.
Bestimmung des Parallels.
Bei allen Messungen mittelst des Positionsmikrometers bedarf es der Kennt-
niss. der Richtung der täglichen Bewegung. Man gelangt dazu am leichtesten
dadurch, dass man das Mikrometer so lange dreht, bis ein Aequatorstern, der
beim Eintritt in das Gesichtsfeld auf den Faden gestellt wird, denselben bei
seinem Durchgang durch das Fernrohr nicht mehr verlässt. Befindet sich der
Stern nicht im Aequator, so beschreibt er einen je nach der Grósse seiner Decli-
1) FOERSTER ist bei seinen eingehenden Untersuchungen über dieses Instrument (Astronomische
Beobachtungen auf der Königlichen Sternwarte zu Berlin, Bd. V) zu dem Schlusse gekommen, dass
die Differenz zwischen der Durchbiegung des Objectivendes und derjenigen des Ocularendes des
Fernrohrs _innerhalb”einer zur Declinationsachse normalen Ebene eine andere ist, als innerhalb
einer durch die Declinationsachse und die Fernrohrachse gelegten Ebene, und dass die erstere
verschwindend klein, die andere dagegen einen Betrag von 17"' erreicht.
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