ann,
eide
den
'erth
'eck-
der
ennt-
esten
der
| bei
| der
)ecli-
nische
, dass
es des
erhalb
rstere
145
Mikrometer und Mikrometermessungen.
nation mehr oder minder gekrümmten Weg, und die Bedingung, dass der Faden
die Richtung der täglichen Bewegung angebe, ist darin enthalten: dass das
Sternscheibchen in gleichen Abständen auf beiden Seiten der optischen Achse
durch den Faden bisecirt wird. Praktisch verfährt man dabei so, dass man,
nachdem der Stern beim Eintritt in das Feld oder in einem durch einen Stunden-
faden markirten Abstand von der Achse mittelst der Feinbewegung des Fernrohrs
oder des Mikrometerkastens auf den Faden gestellt und der Positionskreis ab-
gelesen worden ist, den Stern beim Austritt in derselben Entfernung vom centralen
Stundenfaden durch die Schraube des Positionskreises wieder auf den Faden
bringt und den Kreis von neuem abliest. Hierauf stellt man das Mittel der
beiden Ablesungen an den Nonien ein und wiederholt dieselbe Operation so
lange, bis es keiner Verbesserung mehr bedarf. Der geübtere Beobachter wird
sich von diesen wiederholten Ablesungen dispensiren kónnen, indem er beim
Austritt des Sternes den Faden nach dem Augenmaass um die Hülfte der Ab-
weichung dem Stern náhert. Als Faden zur Bestimmung des Parallels benutzt
man in der Regel den senkrecht zu dem beweglichen Faden stehenden mittleren
Transversalfaden, welcher wegen der in dieser Richtung stets vorhandenen
Ocularschiebung länger ist und daher eine grössere Genauigkeit gewährt. Die
so bestimmte Richtung der tüglichen Bewegung pflegt als »scheinbarer Parallel«
bezeichnet zu werden, zum Unterschied von dem wahren Parallel, welcher der
Richtung der täglichen Bewegung entspricht, wie solche ohne Vorhandensein einer
Strahlenbrechung geschehen würde. Der Unterschied des
scheinbaren und wahren Parallels ergiebt sich aus folgender
Betrachtung. Seien in Fig. 315 Pder Pol, Z das Zenith, ¢' und
c" die scheinbaren, s' und s' die wahren Oerter eines Sternes
den einander naheliegenden Zeitmomenten $' und 9", a,
a + p! und «-4- ?" die wahre und die scheinbare Gerade-
aufsteigung 3, à + ¢' und 9 + 2" die wahre und die scheinbare
Declination; man verbinde ac‘ mit o' durch einen Bogen
grôssten Kreises s"c'c und bezeichne den Winkel 2s'c mit
n", Po'c mit x', so folgt: : (A. 315.)
gl 72
' — SEIN Ser —_——
/ a! -L- it 9
ONG ———32 7 FETT Ff — naa — NE IE RS
9 "n 1 f go 9! n !
costè + Zt lVansz|- —2-—-— i
2 2 2
zie x‘ ; ; à
Nun ist — ir (s. u.) sehr nahe gleich Pss, wenn o, die Mitte des
Bogens o'"o' bezeichnet und folglich, wenn ein Faden so gestellt wird, dass der
Stern in o und c" von ihm .halbirt wird, gleich dem Positionswinkel des
i
= ot! 4+ wn! A
scheinbaren Parallels. Setzt man —977 7 90° + AP und substituit
d :
gt — 4! = + (0" — 38) und A —p' = 2 (8" — 95, so wird (ausgedrückt in
Bogenminuten)
dg 1
NP His dt sin ZUM das
{ A) cos (8 + q)
und mit Vernachlässigung der Quadrate und hoheren Potenzen der Strahlen-
brechung
VALENTINER, Astrenomie, Ill, 10