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Mikrometer und Mikrometermessungen.
di gewählt, so wird dadurch zugleich ein schützbares Material zur Untersuchung der
HUS Unterschiede der Beobachter unter einander gewonnen. |
Zur Bestimmung des absoluten systematischen Fehlers der Positionswinkel
hat O. STONE vorgeschlagen, dieselben Paare mittelst sehr verschiedener Ver.
grósserungen zu messen. Ist P der beobachtete, f der wahre Positionswinkel,
| T V der Winkel, unter dem das Bild des Doppelsterns bei der Vergrösserung M dem
NM Beobachter erscheint, mithin gleich Distanz »« Vergrósserung, so setzt STONE!)
IN < m em pF
et
1
b
P=p + 3 sin2P+ 7 cos P;
A, > = " Am
für eine Vergrósserung z würde, da » — V. M die Gleichung werden: |
S. - r3 un Qo
b
P=%+ 1 sin 2P' 4- 5 652P t
so dass, unter Anwendung von mindestens drei verschiedenen Vergrósserungen,
b, « und à bestimmt werden kónnen. Das Verfahren beruht aber auf zwei Vor-
N aussetzungen, die nicht ohne Weiteres zugelassen werden können, der einen,
| i dass der Fehler umgekehrt proportional der Vergrósserung, der anderen, dass
er der gleiche ist für Æ und 180 + P. Mehr Zutrauen verdient in dieser Hin-
sicht der zweite von O. STONE vorgeschlagene Ausdruck
a b €
Pm p+ 5k 55h mr ay
ct (D mA 0
MT eg o— (0*5.
wo die 5, a, 4, . . in ähnlicher Weise und für gewisse Hauptrichtungen bestimmt
werden müssen.
Ein anderes Verfahren zur Ermittelung der absoluten Fehler basirt auf der
Annahme, dass selbige ihren systematischen Charakter verlieren und als zufállige
Fehler behandelt werden kónnen, wenn man Messungen von sehr vielen Beob-
achtern combinirt. Man wird dann die für benachbarte Werthe der Distanz und
des Positionswinkels gebildeten Mittelwerthe als nahe fehlerfrei betrachten dürfen
1 und aus ihrer Vergleichung mit den Einzelmessungen, welche bei vorhandener
[i | Bahnbewegung mittelst einer vorläufigen Ephemeride oder einer Interpolations-
| | formel auf denselben Zeitpunkt übertragen werden, die Fehler der einzelnen
| Beobachter ableiten konnen 2).
Die directe Bestimmung der systematischen Beobachtungsfehler durch Mes-
sungen an künstlichen Doppelsternen ist zuerst von W. SrRUvE und in noch um-
fassenderer Weise von O. SrRUvE versucht worden. Der Apparat des letzteren
bestand aus einer nahe dreifüssigen schmiedeeisernen Platte, in welcher kleine
Cylinder von Elfenbein, die in entsprechende Lócher eingeíügt wurden, Doppel-
sterne markirten, wobei jedoch wührend der Beobachtung stets nur ein Doppel-
stern im Gesichtsfelde sichtbar war. Die Platte war um eine senkrechte Achse,
welche auf das Beobacbtungsfernrohr gerichtet wurde, drehbar, so dass jedem
Doppelstern eine beliebige Neigung zum Verticalkreis gegeben werden konnte.
Die Entfernungen der einzelnen Paare und die Winkel, welche die Verbindungs-
linie der Componenten mit einer gewissen Nullrichtung, die durch zwei an den
Rändern der Platte befindliche Sterne gegeben war, einschloss, waren durch directe
Messung auf der Scheibe ermittelt worden. Die jedesmalige Neigung jener Null-
richtung gegen die Verticale konnte wegen der grossen Entfernung der beiden
!) A. N. 2246.
2) G. V. SCHIAPARELLI, Osservazioni sulle stelle doppie. Pubblicazioni del Osservatorio di
Brera in Milano No. XXXIIL — E. GROSSMANN, Untersuchung über systematische Fehler bei
Doppelsternbeobachtungen.
Göttingen 1892.