172 Mikrometer und Mikrometermessungen.
Zur Bestimmung von 2 sind beim Planeten Mars die in der Nühe der Pole
gelegenen Schneeflecke besonders geeignet. Ist C (Fig. 324) der Mittelpunkt
der scheinbaren Marsscheibe, 7" der Südpol des Planeten,
ns die Nordstidrichtung, # der siidliche Polarfleck, A sein
Polabstand, 8 seine von einem willkürlichen Anfangs-
meridian und entgegengesetzt der Rotation gezählte
Länge, w die von demselben Anfangspunkt gerechnete
areographische Länge des Centralmeridians NCS für den
Zeitpunkt, für welchen die Rechnung den Positionswinkel
der Achse # == 180 + P und die Messung den Positions-
Y. winkel des Fleckes = AZ ergeben habe, so folgt aus dem
N Dreieck £e
(A. 324.)
tang (P! -.- d P — P) =
sin À sin ($ — w)
cos À sin à + sin À cos à cos ($ — w)
oder da À nur wenige Grade beträgt:
L; — P' = dP + k cos Ÿ sin w cosec à — X sin cos w cosec Z,
wofür man auch in den meisten Fällen setzen kam:
Py — P'= dP + \cos 9 sinw — À sin 9 cos w.
Analog giebt der Nordpolarfleck
£j — P — dP — kcos 8 sino -- Asin cos vw.
Da während einer Opposition des Planeten die Gróssen À und 9 im all-
gemeinen als constant angenommen werden dürfen, so kann man aus einer
grösseren Zahl von gemessenen Positionswinkeln des einen oder anderen Polar-
flecks die Unbekannten dZP Xcos% und À sin $ nach der Methode der kleinsten
Quadrate ermitteln. Die Messungen selbst können in verschiedener Weise
ausgeführt werden. Nach dem einen Verfahren stellt. man den Mikrometerfaden
so auf die Scheibe, dass er durch den Mittelpunkt des Flecks geht und: zu-
gleich die Planetenscheibe in zwei gleiche Theile zerlegt. Der Faden geht
dann in allen Fallen durch den Schwerpunkt der Flüche, der mit dem Mittel-
punkt zusammenfállt, wenn die Scheibe voll beleuchtet ist. Ist aber eine
merkliche Phase vorhanden, so bedarf der auf diesem Wege abgeleitete, für den
Nullpunkt des Kreises verbesserte Positionswinkel der bereits oben (pag. 170)
Es
abgeleiteten Correction AZ; — ntn
worin $ den Abstand des Flecks
$n.
vom Centrum bezeichnet und die übrigen Zeichen die frühere Bedeutung haben.
e ' Nach dieser Methode wurde unter Anderen von HALL
2 beobachtet. ScHIAPARELLI schlug einen anderen Weg ein.
Er schnitt mit dem Faden a6 (Fig. 325) ein sehr kleines
Segment in der Weise ab, dass der Polarfleck f die Mitte
edsselben einnahm und die beiden Theile af und fb
einander gleich waren — oder er stellte den Faden a's’
tangirend an denjenigen Punkt des Randes, welcher nach
dem Augenmaass auf dem durch das Centrum des Polflecks gehenden Durch-
messer lag!). Es darf hierbei aber die Phase nicht zu nahe an den Polfleck
heranreichen, weil man sonst leicht in systematische Fehler verfällt.
Um den planetographischen Ort irgend eines Punktes auf der Oberfläche
zu bestimmen, beobachtet man die Zeit, zu welcher derselbe den centralen
e
(A. 325.)
l) SCHIAPARELLE à a O, $ 5.
voi
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