Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

  
Meridiankreis. Zur Bestimmung von Furdamentalpositionen von Ge- 
stirnen, von astronomischen Constanten aus Beobachtungen bedarf man möglichst 
fest aufgestellter Instrumente, während die transportabeln Universalinstrumente 
und Theodolite mehr zu geodätischen Zwecken Anwendung finden. Die Ver- 
änderlichkeit, welchen diese letzteren Instrumente unterworfen sind, rührt zum 
grossen Theile daher, dass sie, entsprechend ihrer vielseitigen Verwendung, die 
Möglichkeit der Drehung um zwei auf einander senkrechte Axen zulassen sollen. 
Andererseits setzt die Forderung der Transportabilität einer allzu weitgehenden 
Vergrösserung eine Grenze, während für Fundamentalbestimmungen die Erhöhung 
der Genauigkeit eine wesentliche Vergrösserung der Kreise, Verlängerung der 
Axen, Vergrösserung des Fernrohres u. s. w. und eine Reihe von Hilfsinstrumenten 
erfordert. So bildeten sich schon frühzeitig die grossen Mauerquadranten und 
Mauerkreise aus, bei denen die Beweglichkeit um eine verticale Axe wegfiel, 
und die horizontale Drehungsaxe des Fernrohres in einer Mauer fixirt war. 
Durch die später gewählte, beiderseitige Unterstützung der Axe entstand endlich 
der Meridiankreis, Indem dieser aber in erster Linie auch zur Bestimmung 
von Zenithdistanzen dienen soll, wird bei ihm ausschliesslich das nicht ge- 
brochene Fernrohr verwendet, da bei demselben die Biegung des Oculares 
und Objectives sich so weit compensiren, dass die astronomische Biegung stets 
nur sehr klein bleibt (s. d. Artikel »Biegung«). 
Für die Ablesung am Kreise hat man meist vier Mikroskope. Bei älteren 
Meridiankreisen waren auch wohl Nonien, oder nur zwei Mikroskope; bei den 
grösseren der Neuzeit findet man auch sechs Mikroskope. Die Montirung der- 
selben war früher an vier fest mit einander verbundenen, gegen den Horizont um 
45° geneigten Armen, welche von einer massiven, kreisförmigen Platte ausgingen, 
an welcher auch die Zapfenlager befestigt waren. Die Stellung der Mikroskope 
wurde durch ein Niveau, die sogen. Versicherungs- oder Alhidadenlibelle, 
wie sie noch jetzt bei den Universalinstrumenten in Verwendung ist, controlirt, 
und die Abweichungen von der Normalstellung in Rechnung gebracht (s. »Uni- 
versalinstrument«). Die modernen Meridiankreise, für welche Tafel I als Muster 
einen REPsoLD’schen Meridiankreis darstellt, haben die Mikroskope an grossen 
massiven Trommeln befestigt, welche mit den Pfeilern fest verbunden sind. 
Diese auf den Lagern Q aufgesetzten Trommeln 7 sind auf der äusseren (vom 
Mittelpunkte abgewendeten) Seite offen; an der inneren Seite ist der Eisenkranz 
e, mit der Mittelplatte e, durch die mit starken Rippen a versteiften Speichen 6 
verbunden. Zur Orientirung der Trommelaxen und des Instrumentes im Azimut 
VALENTINER, Astronomie. ill. I 
     
   
    
  
  
  
   
    
    
   
   
   
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
    
  
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