Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

    
  
  
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schieden, eine schmiálere meridionale Zone, deren einzelne Glieder theils mit dem 
westlichen, theils mit dem östlichen Gürtel zusammenhängen. Diese sind der 
Palus Nebularum und Falus Putretudinzs, welche noch als Theile des Mare Im: 
órium angesehen werden kónnen, aber andererseits westlich auch mit dem Mare 
Serenitatis zusammenhängen; dann weiter südlich die beiden mehr abgeschlossenen 
Mare Vaporum und Sinus Medii mit dem Östlich vorgelagerten, schon mit dem 
Oceanus Frocellarum zusammenhängenden Sinus Aestuum. Indem dieser mittlere 
Gürtel mit dem Sinus Medii nahe in dem Mittelpunkte der Mondscheibe schliesst, 
findet sich die auf der südlichen Hemisphäre befindliche ausgedehnte Gebirgs- 
masse zwischen dem Mare Nectaris und dem Mare Nubium in zwei, durch eine 
lichtere und weniger gebirgige, meridionale Zone getrennte Gruppen bis nahe 
zum Aequator vorgeschoben. 
Endlich finden sich noch zwei bedeutende Mare, deren volle Ausdehnung 
sich allerdings dem Beobachter nie entfaltet, in unmittelbarer Nähe des west- 
lichen Randes, das auf der Mondhemisphäre gelegene Mare Humboldtianum in 
der Breite des Mare Frigoris und das auf der südlichen Hemisphäre in etwa 
— 45° gelegene Mare Australe. 
Von der grossen Menge der Gebirge und Krater wird es nun allerdings 
nur môglich, die wichtigsten zu erwähnen, wobei mehr Gewicht darauf gelegt 
werden muss, demjenigen, der sich für die Topographie besonders interessirt, 
ein allgemeines Uebersichtsbild zu geben, und ihm das Auffinden der einzelnen 
Objekte zu erleichtern, als eine Beschreibung der Gegenden zu geben. 
Am Westrande, von der Polarregion bis zum Mare Frigoris findet sich eine 
ziemlich reiche Gliederung; in der unmittelbarsten Nähe des Poles die kleinere 
Wallebene Gioja und sodann die grosse und helle Wallebene Scoresby; von hier 
aus, zunächst dem Westrande die das Mare Frigoris westlich begrenzende Gruppe 
von Gartner und Thales; ferner Strabo und der rings von Kratern umgebene 
Endymion, im Westen zu gegen das Mare Humboldtianum abfallend; sodann 
Atlas und Hercules dicht aneinander, aber mit deutlich getrennten Willen. 
Das Mare Humboldtianum, von MADLER benannt, gehórt wahrscheinlich dem 
grössten Theile nach schon der unsichtbaren Mondhemisphäre an; den sicht- 
baren Theil schätzt MADLER auf ca. 100000 OÆm; seine Farbe ist grau, gegen 
den Rand zu, wahrscheinlich in Folge optischer Einflüsse, etwas lichter. 
Weiter südlich schliesst sich an Endy mion eine weite, ziemlich flache, nicht 
besonders ausgezeichnete Gegend, die westlich (gegen den Rand zu) durch die 
beiden wenig hervorragenden Ringgebirge Volta und Oersted, südlich - von 
einer kleinen Wallebene Mercurius, gegen Osten von Atlas, Franklin und 
Messala begrenzt ist, an welch letztere sich noch weiter nach Osten zu die 
Ringgebirge Schuh macher, Struve, Berzelius und Hook anschliessen. 
Südlich von Messala reiht sich eine Gruppe von Ringgebirgen aneinander, 
die eine etwas weitere, weniger gebirgige Formation einschliessen; dem West- 
rande zunächst, mit der grossen Ringebene Gauss beginnend, setzt sich diese 
Kette durch die Ringgebirge Bernoulli, Geminus und Burkhardt zur grosseu 
und formenreichen Wallebene Cleomedes fort, welche durch ziemlich zahlreiche, 
sich nach allen Seiten erstreckende Gebirgsziige gegen das Mare Crisium 
abfällt. 
Am Westrande schliesst sich an Gauss die im Meridiane verlaufende Kette 
der Ringgebirge Berosus, Hahn, Seneca und Plutarch an, welche in die 
ziemlich vielgestalteten Gebirgslandschaften übergeht, welche sich westlich vom 
Mare Crisium gegen den Rand zu ausdehnt. In dieser sind besonders hervor- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
    
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