Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

   
  
  
258 Mond. 
Süden eine grosse Anzahl von Wallebenen und Bergketten erstrecken, unter denen 
besonders Römer zu nennen ist; weiter gegen Süden zu schiebt sich in das Mare 
Tranquillitatis eine bedeutende Gebirgskette vor, der Taurus, in welchem die 
Ringgebirge Littrow, Maraldi und Vitruvius zu nennen sind, welche mit 
den bereits erwáhnten, westlich gegen den Macrobius zu gelegenen Gebirgs- 
zügen nicht verbunden sind, sondern einen Busen des /7are Zranquiülitatis ein- 
schliessen, der mit diesem bei Maraldi durch eine ziemlich enge Strasse ver- 
bunden ist. 
Der an diese westliche Gebirgsgruppe grenzende Theil das Mare Serenitatis 
ist hier am dunkelsten und bildet, zwischen Cap Chamisso und Plana ziehend, 
eine tief dunkle, von lichten Streifen mehrfach durchzogene Zone, deren west. 
liche Grenze auch als Grenze gegen den Zacus Somniorum angesehen werden 
kann und welcher östlich vom Römer eine ziemlich bedeutende, ebenso dunkle 
Bucht bildet, in welcher der isolirte Krater Le Monnier liegt- 
Siidlich von Mare Serenitatis liegt das Mare Tranqguillitatis (nach HEVEL mit 
zum Pontus Euxinus gehörig), von nahe derselben Grösse wie das erstere, 
wesentlich durch die reine graue Farbe unterschieden und viel weniger scharf 
begrenzt; namentlich gegen Westen mit dem Mare Foecunditatis durch zahlreiche 
Canäle verbunden, zwischen denen einzelne Berge und Bergrücken hindurch- 
ziehen, die sich sowohl in das Mare Foecunditatis wie namentlich in das Mare 
Tranquillitatis weit hinein erstrecken. Nicht nur zahlreiche Einzelberge, sondern 
auch Wallebenen finden sich im Mare Tranquillitatis; in der unmittelbarsten 
Náhe des Promontorium Acherusia die grosse Wallebene Plinius von nahe 
50 £m Durchmesser mit nach Norden geóffnetem Walle und im Innern von 
vielen Kratern erfüllt; leicht in jeder Beleuchtung sichtbar. Südlich vom 
Plinius, im ôstlichen Theile des Mare Tranquillitatis die Ringgebirge Ross 
und Arago; weiters Janssen, westlich von Plinius, und Maskelyne im 
südlichen Theile des Mare Tranquillitatis in der Nähe des Einganges gegen das 
Mare Nectaris. 
Die östliche Grenze des Mare Tranquillitatis gegen das Mare Vaporum zu 
bildet von dem bereits erwähnten südöstlichen Zuge des Hämus eine Reihe 
sehr deutlicher, aber wenig zusammenhingender Ringgebirge; an den Cau- 
casus schliesst sich zunächst die grosse Wallebene Julius Caesar, seiner Farbe 
nach ebenfalls mehr ein von vielfach zerklüfteten Bergen umschlossenes Mare; 
diesem Östlich anschliessend der denselben Charakter tragende, etwas kleinere 
Boscowich, und westlich davon das kleine, aber deutliche Ringgebirge 
Sosigenes. 
Weiter südlich findet sich hier eine von West nach Ost ziehende, nur durch 
wenige niedrige Gebirge unterbrochene Verbindung zwischen dem Mare Tranquilli- 
fais und dem Mare Vaporum; das bedeutendste dieser Gebirge ist der dem 
Mare Tranquillitatis unmittelbar anliegende Ariadaeus; jenseits, im Süden dieser 
Strasse, sind die Ausläufer der von der südlichen Hemisphäre vorgeschobenen 
Gebirgslandschaften; die am deutlichsten hervortretenden Ringgebirge sind hier, 
die südliche Grenze das Mare Tranguillitatis bildend: Dyonisius, Ritter und 
Sabine; weiter südlich Theon der ältere, Theon der jüngere und De- 
lambre und westlich davon eine ziemlich helle Fläche, deren südlichste Spitze 
Hypathia eine, nur theilweise geschlossene, unregelmässig geformte Wallebene 
bildet, 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
       
   
    
  
  
  
   
   
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