288 Multiplikationskreis.
durchaus nicht die Regel; es kommen sowohl positive wie negative e vor. Ein
positives £ bedeutet, dass die Erhebung überwiegt; solche Fälle sind in der
EBERT’schen Tabelle 28; ein negatives £ hingegen bedeutet, dass die Einsenkung
überwiegt; solche Fälle sind 64; die Einsenkungen überwiegen daher ziemlich
bedeutend.
4) Die Höhe % ist nur für 19 von den 92 Mondgebirgen angegeben; sie
bleibt stets so klein, dass die Kuppe des Centralberges meist das äussere Niveau
noch nicht erreicht; es ist
T— (4.4 5) Z— (A 4%) I— (A--À)
für Geminus + 1875» fürLangrenus 4-589; für Tycho — 4m
Maurolycus 1840 Werner 585 Cyrillus — 88
Copernicus 1660 Stevinus 325 Arzachel — 231
Theophilus 1267 Cleomedes 260 Walter — 713
Bullialdus 808 Piccolomini 206 Alphonsus — 782
Mersenius 637 Timocharis 170 Moretus | —1594
Agrippa 8
im Mittel 7 — (4 + 4) = 360 z, also der innere Bergkegel noch um 360 z tiefer
als das äussere Niveau.
Weitere Schlüsse über die Beziehungen, in welchen die Höhen des Central-
berges zu den übrigen charakteristischen Grössen der Mondgebirge stehen,
wären jedenfalls verfrüht, da die Zahl der in Betracht gezogenen Objecte noch
zu klein ist. Im allgemeinen stehen wir erst im Beginne der Erkenntniss der
Oberflächenbeschaffenheit des Mondes, und wird erst durch eine grosse Zahl von
Messungen die Zukunft hierüber Klarheit bringen. N. HErz.
Multiplikationskreis. Setzt man voraus, dass bei der Einstellung
zweier Striche des Limbus und der Alhidade oder des Nonius ein Fehler von einer
gewissen Grösse im linearen Maasse durch Abweichung der Striche zu beiden
Seiten möglich ist, so wird dieser Fehler im Winkelmaasse um so kleiner, je
grösser der Halbmesser der Kreise ist. Um nun aber auch mit kleineren
Instrumenten eine grössere Genauigkeit zu erzielen, hat BoRpA das Verfahren der
Multiplication oder Repetition eingeführt. Ist es nämlich möglich, das
n-fache des Winkels zu bestimmen, so wird der auf die erwähnte Weise entstandene
Fehler der Lesung das %-fache des Winkels treffen, und der Fehler der einfachen
; : 1 ; : :
Winkelmessung wird demnach auf = reducirt. Das Verfahren findet ausschliess-
lich seine Anwendung bei der Messung von Horizontalwinkeln bei den Theodo-
lithen, zu welchem Zwecke eigene Instrumente, die Repetitions- oder Multi-
plikationstheodolithe construirt worden sind. Die Möglichkeit der Ver-
vielfáltigung der Messung wird dadurch erreicht, dass Limbus sowie Alhidade
um eine gemeinschaftliche Axe, aber unabháüngig von einander, drehbar ein-
gerichtet werden, wodurch der nicht mit dem Fernrohr verbundene Kreis zum
Multiplikationskreis wird.
Denkt man sich bei dem Universalinstrument (s. dieses) den äusseren
Horizontalkreis nicht fest, sondern selbst um die verticale Axe drehbar, aber
zunächst festgeklemmt, so wird die Messung des Horizontalwinkels durch zwei
Einstellungen bewerkstelligt werden können; es wird zunächst auf das links ge-
legene Objekt pointirt, die Einstellung abgelesen, dann das Fernrohr nach dem
rechts gelegenen Objekte gedreht, und neuerdings abgelesen; die Differenz der
ersten und zweiten Ablesung giebt die Grösse des Winkels am Standorte. Lüftet
=