Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Dritter Band, erste Abtheilung)

   
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Niveau, Niveauprüfer. 289 
man aber jetzt, nachdem Limbus und Alhidade aneinander geklemmt wurden, 
die Klemme, welche den Limbus gegen das Stativ befestigt, und dreht das Fern- 
rohr wieder auf das links gelegene Objekt zurück, so hat sich die gegenseitige 
Stellung von Limbus und Alhidade nicht geändert, es wird daher die Ablesung 
dieselbe sein, und die Grósse des zu messenden Winkels bestimmen, das Fern- 
rohr jedoch wird wieder auf den Anfangspunkt des Winkels gerichtet sein. 
Klemmt man jetzt wieder den Limbus, lüftet die Alhidade, und dreht neuerdings 
nach dem rechts gelegenen Objekte, so erhält man eine dritte Lesung, und die 
Differenz der zweiten und dritten Lesung giebt wieder die Grösse des zu messen- 
den Winkels. Dieses Verfahren kann beliebig oft wiederholt werden und man 
erhält z Messungen desselben Winkels an verschiedenen Stellen des Kreises; es 
ist aber nicht nóthig, jedesmal eine Lesung zu machen, und man erhält dann 
nach z Repetitionen durch zwei Lesungen den z-fachen Winkel. 
Nebst der Erhóhung der Genauigkeit hat dieses Verfahren noch den Vor- 
theil, dass sich Instrumentalfehler theilweise eliminiren. Zur Erhóhung der Ge- 
nauigkeit jedoch liest man nicht blos am Anfange und Ende der z Repetitionen 
ab, sondern man macht nach jeder zweiten oder dritten Einstellung eine Lesung; 
die so erhaltenen Werthe müssen aber nach der Methode der kleinsten Quadrate 
ausgeglichen werden. Die Anwendung der Methode selbst gehórt jedoch fast 
ausschliesslich dem Gebiete der Geodäsie an, und muss daher die weitere Aus- 
führung hier unterbleiben. (Man vergl. darüber z. B.: BEssEL, »Betrachtungen 
über die Methode der Vervielfältigung der Beobachtungen«, Astr. Nachr. Bd. XI, 
pag. 269 und Ges. Werke Bd. III, pag. 306). N. HERZ. 
Niveau, Niveauprüfer. Zur Beurtheilung der Neigung von Linien 
oder Ebenen gegen den Horizont dient das Niveau oder die Libelle (Wasser- 
wage). In älteren Zeiten, wo man sich wesentlich darauf beschränkte, Instru- 
mententheile, wie Axen, Kreisebenen, horizontal zu stellen und soweit als môg- 
lich zu berichtigen, wurde sie in der Form der Kanalwage benützt, d. i. eines 
aus zwei durch einen horizontalen Arm verbundenen, communicirenden verti- 
calen Schenkeln bestehenden, mit Flüssigkeit bis zu einer gewissen Höhe ge- 
füllten Gefässes, in welchem die gleiche Höhe der Flüssigkeit in den beiden 
verticalen Schenkeln die horizontale Lage des horizontalen Armes und damit des 
unter demselben befindlichen Instrumententheiles angab. Die Erkenntniss, dass 
eine vollständige Constanz der Stellung des Instrumentes auf die Dauer nicht 
zu erhalten ist, und dass man in jedem Augenblicke die Lage der Instrumenten- 
theile prüfen, bestimmen, und die Abweichungen von der theoretisch geforderten 
Lage in Rechnung zu ziehen hat, brachte es mit sich, dass man auch Neigungen 
zu messen suchte. Die Kanalwage ist hierzu jedoch wenig geeignet, da die 
Höhendifferenzen in den beiden Schenkeln bei mässigen Neigungsänderungen 
ganz klein sind, wenn der Verbindungsarm nur kurz ist, und eine Verlängerung 
des horizontalen Verbindungsarms nothwendig erhebliche Fehlerquellen, in erster 
Linie die ungleiche Temperatur der Flüssigkeit in den beiden verticalen Schenkeln, 
mit sich bringt. 
Schon 1730 schlug daher Haprev die Räôhrenlibelle vor: eine einfache 
cylindrische Röhre, die nach einer Seite etwas gekrümmt ist, so dass sie einen 
Theil eines vertical gestellten hohlen Ringes von sehr grossem Halbmesser bildet. 
Die Krümmung wird in der Praxis durch Anschleifen hergestellt, so dass man 
von einer »kreisförmigen« Form des Niveaus spricht. Ausserdem kommen für 
VALENTINER, Astronomie. III, 19 
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
   
     
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
	        
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