296 Niveau, Niveauprüfer.
Für eine richtige Bestimmung der Neigung ist nothwendig, dass sich das
Niveau, bezw. derjenige Medianschnitt durch dasselbe, auf welchen sich die
Theilung bezieht, in derselben Verticalebene befindet, wie diejenige Linie,
deren Neigung zu bestimmen ist. Eine Abweichung in dieser Richtung hat
nämlich zur Folge, dass bei einer Drehung des Niveaus senkrecht zu seiner
Längsachse, also um die Achse MM,, die Blase ausweicht. Liegt z. B. die
zu nivellirende Linie in der Zeichnungsfläche, und tritt das Ende ß des Niveaus
(Fig. 368) vor die Zeichnungsfläche, so wird bei einer Bewegung des Niveaus
vor die Zeichnungsfläche das Ende ß höher treten, als das Ende « und die
Blase nach der Seite ß ausweichen. Zur Correction dienen, die Schráubchen ß
und muss die Correction so lange vorgenommen werden, bis bei einer Drehung
des Niveaus um 77/4, keine Verschiebung der Blase eintritt. Bei sehr feinen
Niveaus ist überdies ein Versicherungsniveau Z/V senkrecht zum Niveau af
angebracht, und man hat bei der Ablesung dafür zu sorgen, dass stets dieses
Hilfsniveau einspielt.
Zur Bestimmung der (uncorrigirten) Neigungen a, o', 8, B' bedarf man der
Grosse p, des Parswerthes des Niveaus in Secunden. Man erhält denselben
durch ein einfaches Instrument, welches, da es auch zur Prüfung des Niveaus
dient, als Niveauprüfer bezeichnet wird. Es besteht aus einer langen Horizontal-
schiene S (Fig. 366), welche an einem Ende um eine horizontale Axe drehbar
(A. 366.)
ist, die durch zwei kugelfôrmige Füsschen A, B gebildet ist, die in entsprechenden
Versenkungen einer Basisplatte ruhen, und deren anderes Ende durch eine
Mikrometerschraube M mit getheiltem Kopfe (Schraubenmikrometer) verstellbar
ist. Bei einer vollen Umdrehung, wobei der Nullpunkt der Trommel an der
Marke m einspielt, wird sich die Neigung der Schiene .S um einen gewissen
Winkel ändern, welcher leicht dadurch bestimmt werden kann, dass man durch
ein aufgesetztes Fernrohr eine entfernte Scala betrachtet. Hat man diese z. B.
in der Entfernung von 4 Meter aufgestellt, und hat der Kreuzungspunkt der
Fäden bei einer vollen Umdrehung sich um x Millimeter der Scala bewegt, so
ist der Werth einer Revolution gegeben durch
m
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