Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

     
  
  
  
     
     
  
  
  
   
    
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
302 Nutation. 
nicht ganz senkrechten Stellung der Kreisebene gegen die Rotationsaxe auf. 
tretende veránderliche Entfernung der Theilstriche von dem Objectiv eliminirt 
wird. 
Wie jede Mikrometerschraube muss auch die hier verwendete wegen perio- 
discher Schraubenfehler untersucht werden; fortschreitende Schraubenfehler 
werden allerdings hier nicht von Belang, da es sich nur um 9 bis 3, hóchstens 
9 Schraubengàánge handelt. Bezüglich der Berechnung derselben kann auf den 
Artikel »Mikrometer und Mikrometermessungen« verwiesen werden. 
Bezüglich der Ausführung ist noch zu bemerken, dass das Ocular ein RAMSDEN- 
sches sein muss, da verschiedene Beobachter das Ocular gegen die Füden ver- 
stellen müssen, dabei aber die Lage der Fadenebene unverrückt bleiben muss. 
Die Einrichtung des Mikrometers (Fadenplatte, Schlittenführung, Vermeidung 
des toten Ganges u. s. w.) ist genau dieselbe, wie bei den an anderen Stellen 
beschriebenen Fadenmikrometern. Die bei den Meridiankreisen übliche Be- 
leuchtung der Kreistheilungen wurde beim Meridiankreise besprochen. Bei 
Theodolithen, Universalinstrumenten u. s. w. sind an dem Objectivende Illu- 
minatoren angebracht, d. h. drehbare cylindrische, schief abgeschnittene Stutzen 
S, welche durch versilberte oder mit weissem Papier belegte Flichen gedeckt 
sind, die nur eine kleine Oeffnung fiir die in das Objectiv zu werfenden 
Lichtstrahlen haben, und das Licht durch passende Drehung von einer seit- 
lichen Lichtquelle (zerstreutes Tageslicht, Lampenlicht) auf die Kreistheilung zu 
werfen gestatten. N. Herz. 
Nutation. Die periodischen Aenderungen in der. Lage des Frühlungs- 
punktes und der Schiefe der Ekliptik, welche man mit dem Namen der Nutation 
zusammenfasst, wurden in dem Artikel »Mechanik des Himmels«, 8 98, nach 
v. OPPOLZER wie folgt angegeben): 
Nutation in Länge: 
À À == — 17'274 sin Q+ 0'209 sin 2,89 + 0""015 sin (C — 20 + 20 — 20,) + 
+ 0"-068 s:z C++ 0"-011 six (C + 20 + 28) 
— 0"-204 sin (2 C+2 0 +2 9) — 0"-026 s27 (3 C+ 20 +2 8) — 
— 0"-034 sin (2C + 20 + 8) + 0'012 sin (2© + 20, +8) 
-- 0'^197 sin © — 1'263 szn (8C) 4- 29, 4- 2$) — 
—0'049 szn(3C) 4- 2, + 29)+ 0"-021 sin(0 + 20, + 28) 
Nutation in Schiefe: (1) 
As = + 9'236 cos Q, — 0"-090 cos 284 + 0"-089 cos (2 C + 20 + 28) + 
4- 0'^011 cos (8 C + 20 + 28) + 0018 cos (2 + 20 + 8) 
+ 0548 cos (2O)+20, +29)+ 0":021 cos (8) +20, + 28) 
Die Nutation ändert. daher die Breite der Himmelskörper nicht, sondern 
nur die Länge, und es wird die wahre Länge einfach erhalten, indem man 
die mittlere Làánge des Himmelskórpers um die Nutation vermehrt?) 
*) Da die Secularglieder der Nutation hier weggelassen wurden, die rein periodischen 
Glieder aber beim Uebergang auf die wahre Ekliptik keine Aenderung erfahren (s. den Artikel 
»Práücession«), so bleiben die dort angeschriebenen Glieder unverändert. 
?) Für irgend einen Moment, für welchen die Lünge des Mondknotens §) ist, weicht der 
wahre Pol des Aequators von dem mittleren in einer durch den Winkel AA bestimmten Richtung 
um Ae ab; bezieht man daher den wahren Ort des Aequatorpoles auf ein durch den mittleren 
Ort desselben gelegtes, rechtwinkliges Axensystem, so sind x — Ae, und y — s/z €À die recht- 
  
 
	        
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