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Passageninstrument. 353
Um noch die günstigsten Bedingungen für die Beobachtung zu ermitteln, gehen
wir über zu dem sphárischen Dreieck zwischen dem Pol der Ekliptik und den
beiden Sternen; in diesem bestehen, wenn wir mit 4 den auf den Breitenkreis
bezogenen Positionswinkel und mit Z7 das arithmetische Mittel der Breiten der
beiden Sterne bezeichnen, die den früheren analogen Gleichungen
dA = — «cos q dà — sin q cosB dX
Ad q sinl = sin q dà — cosqcos Bd.
Führen wir nun ein
dÀ — + R= secB sin (C) — A) df = — Rt sinß cos © — X)
und setzen
— cos B secB sing = vsinV — cos B secß cos q = u sinU
sinBcosg = vcosV — sin sing = u cos U,
so wird
1
dA — «Rv cos (7) — X — V) Adg = qp AU 0 (—— U).
Es treten also die Maximalwirkungen ein in der Distanz, wenn () — V+ A
oder — 180? -- V + À ist, im Positionswinkel dagegen, wenn ()=\ + U oder
—180?-- A-- U' ist. Die Maximalwerthe sind xÆv bezw. xÆ#. Nun ist aber, wenn
wir vom Unterschiede von cos B und cosB absehen, der hier stets sehr klein ist,
4? — ] — cos? B sin? q 22 = 1 — cos? B cosy.
Es ist also die Wirkung der Parallaxe im Positionswinkel ein Maximum im
Breitenkreise des Hauptsternes, fiir die Distanz dagegen fiir Sterne im Parallel
zur Ekliptik, wie dies sich ja auch aus der Lage der Parallaxen-Ellipse ergiebt.
Es ist noch zu erwähnen, dass man in den letzten Jahren versucht hat, auch
für die Bestimmung der Parallaxen sich der Photographie zu bedienen, indem
man die Distanzen den zu verschiedenen Zeiten aufgenommenen Platten entnimmt
und dann die oben abgeleitete Bedingungsgleichung auf sie anwendet. Die er-
langten Resultate scheinen aber neben den sich hinreichend klein ergebenden,
aus der Unsicherheit der Messungen hervorgehenden wahrscheinlichen Fehlern
noch durch systematische, der Methode selbst anhaftende Fehler entstellt zu
sein, so dass wenigstens die bisher bekannt gewordenen, Resultate, namentlich
die PniTCHARD'schen, kein Vertrauen verdienen. Konorp.
Passageninstrument. Der Vorzug einer stabilen Aufstellung ist für
Zeitbestimmungen aus Sterndurchgángen durch den Meridian so augenfillig, dass
man an Stelle des Universalinstrumentes besser den Meridiankreis, oder wo es
sich um Messungen von Zenithdistanzen nicht handelt, ein Durchgangs- oder
Passageninstrument wählt. Dasselbe hat mit. dem Meridiankreise das ge-
meinsam, dass es ein um eine feste horizontale Achse drehbares Fernrohr be-
sitzt, an welchem jedoch nur ein kleiner Einstellkreis angebracht ist.
Trotz der Mannigfaltigkeit der Einrichtungen, welche dem Instrumente von
verschiedenen Mechanikern gegeben wird, ist im Grossen und Ganzen die Con-
Struction durch obige Bestimmungen bereits festgestellt. Fig. 379 zeigt ein
Passageninstrument mit gebrochenem Fernrohr in halbschematischer Darstellung.
O ist der Objectivstutzen; ein im Würfel zv angebrachtes, total reflectirendes Prisma
wirft die Lichtstrahlen in den in der hohlen Achse gelegenen Ocularstutzen,
in welchen übrigens durch ein in der Mitte des grossen Prismas angebrachtes
kleines Prisma die Lichtstrahlen von der Lampe Z zur Beleuchtung des Feldes
gebrochen durchgehen. G ist ein Gewicht zur Aequilibrirung des Objectivstutzens
VALENTINER, Astronomie, III. 23