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zeitig Sonne und Erde durch die Ringebene gehen, von der Sonne beleuchtet
sein, aber so oft die Erde in der Ringebene sich befindet, von einem Beob-
achter auf der Erde als geradlinig wahrgenommen werden, also wieder ver-
schwinden. Aber auch dann, wenn sich die Erde ausserhalb der Ebene des
Ringes befindet, aber die Ringebene zwischen Sonne und Erde durchgeht, so
dass die von der Sonne beleuchtete Seite des Ringes von der Erde abgewendet
ist, und daher nur der im Schatten befindliche oder dunkle Theil des Ringes
sich darbietet, wird der Ring nicht gesehen. Befindet sich daher der Saturn in
G, so wird der Ring von allen Punkten der Erde bei ihrer Bewegung von g
über cZa bis 7 gesehen, hingegen in dem Theile der Bewegung von % über 6
nach ¢ wird der Ring nicht gesehen. Ist dabei der Saturn während der Zeit,
während welcher die Erde den Weg gcdaA zurückgelegt hat, durch 4 hindurch-
gegangen, so wird der Ring dabei ebenfalls auf einige Zeit verschwinden. Es
móge beispielsweise der Saturn den Weg ZG zurückgelegt haben, während die
Erde von e über da nach g kam. Steht die Erde in e (vor dem Durchgang
des Saturn durch A), so ist der Ring sichtbar; steht die Erde in e, der Saturn
in Z (wobei eZ parallel der Richtung der Knotenlinie der Ringebene ist) so
verschwindet der Ring und bleibt unsichtbar (weil die Erde auf den von der
Sonne abgewendeten, nicht beleuchteten Theil der Ringebene sieht) bis die
Erde in /, Saturn in / angekommen ist. Im weiteren Verlaufe bleibt die Ring-
ebene sichtbar, bis Saturn in A angekommen ist; wo immer dann die Erde
steht, wird der Ring unsichtbar. Da dann die Erde und die Sonne aber wieder
auf entgegengesetzten Seiten der Ringebene stehen, so ist der Ring auch weiter
unsichtbar, bis die Erde in 4, Saturn in G angekommen ist, worauf dann der
Ring wieder sichtbar wird.
1665 sah zuerst der englische Astronom WiruaM BALL eine dunkle Linie
auf dem Ring), welche 1675 von CassiNt und MARALDI als eine Trennungslinie
erkannt wurde?). Durch diese sogen. CassINrsche Trennungslinie ist der helle
Saturnsring in zwei Ringe getheilt, welche nach W. STRUVE?) als Ring A (der
dussere Ring) und als Ring B (der innere Ring), bezeichnet werden.
1825 December 17 sah KATERS) den äusseren Ring wie durch eine grössere
Anzahl von sehr eng aneinanderliegender Theilungslinien getrennt. 1826 Januar
16 und 1i; konnte er die Theilungen nicht mit Bestimmtheit wiedererkennen,
Februar 26 sah er nichts; 1828 Januar 22 sah er die Theilungen ebenfalls nicht.
KATER berichtet aber, dass SHORT diese Theilungen öfters gesehen hat und dass
QUETELET dieselben schon 1813 gesehen und LAPLACE davon Mittheilung ge-
macht habe. In den Mémoirs of the Royal Society, Bd. IV, pag. 383 bemerkte
er jedoch, dass unter den zahlreichen Theilungslinien eine von besonderer Stárke
sich hervorhob, die die Breite des Ringes nahe halbirte.
Am 25. April 1837 sah ENCKE eine den Ring 44 durchsetzende Theilungs-
linie ®). Aus seinen Messungsresultaten, welche in der folgenden Tafel auf-
genommen sind, folgt übrigens, dass er bereits die CaAssınr'sche Theilung als
D) Philos. transact. I. Bd., pag. I51.
?) Journ. des Savants 1677 März 1.
3) »Sur les dimensions des anneaux de Saturne«, Mém. de l'academie impérial de St. Peters-
bourg, VI. Serie Bd. VII. Sciences physiques et mathématiques Bd. V, pag. 439.
^) »On an appearance of divisions in the exterior ring of Saturne; Monthly Notices
Bd. I, pag. 178.
) Astron. Na chrichten Bd. 15, pag. 17.