Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 3. Band, 1. Abtheilung)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
AERE ES S RE AR ME A E ND MERE 
Nem _ 
424 Planeten. 
zwischen den Ringen B und C, sondern dieselben unmittelbar ineinander über- 
gehen. Er bemerkt hierzu 1851 April 1 ausdrücklich): »Doch betrachte ich 
diesen Schleier nicht als einen besonderen Ring, sondern als eine Fortsetzung 
des inneren Ringes irgend welcher Art, bin auch jetzt noch von der Trennungs- 
linie nicht vóllig überzeugt, da der Contrast im Raume zunächst am Ringe 
diesen viel dunkler erscheinen lässt, als derselbe wirklich ist.« Die in der 
Tabelle eingetragenen Messungsresultate sind Mittel aus Messungen von 1838 
Juni 11, 24, 27, Juli 2 und 1839 Januar rr. 
Diese Beobachtungen konnten wegen der darauf folgenden grossen südlichen 
Deklination des Saturn nicht weiter verfolgt werden, und so kam es, dass erst 
12 Jahre spáter dieser dunkle Ring am selben Tage (3. December 1850) von 
Bonn?) und LassrLL wieder entdeckt wurde. Beide bezeichnen ihn als a crape 
veil, ein dunkler Schleier, durch welchen man die Saturnsscheibe ganz deutlich 
hindurchsehe.  Dawrs hatte schon früher (1850 November 29) diesen Ring 
als eine dunkle Linie an der Innenseite des Ringes B (a shading, like twilight 
at the inner position of the rings um 64 45 und san exceeding narrow black line 
on the ball . . . like a shadow« um 8^ 40x» gesehen. Auch diese drei Beob- 
achter bemerkten diesen dunklen Ring C ohne bestimmte Trennungslinie von 
messbarer Breite sich an Z anschliessen. Nach BoNp und LASSELL war die Breite 
des Ringes C zur Zeit seiner Entdeckung etwa den fünften Theil des Abstandes 
des Ringes B von der Saturnkugel. 
Am 14. August 1851 sah Bowp den Ring C in Pulkowa viel breiter als im 
Vorjahre in Cambridge U. S. Ueberdiess war er deutlich von getrennt. 
Die Messungen von OTTO STRUVE ergeben 4d: ad = 0°56. Ferner sah 
STRUVE?) den Ring C durch eine äusserst feine Trennungslinie, die aber nur 
in der Nihe der àáussersten Enden der Ringe bemerkt wurde, in zwei Theile 
von gleicher Helligkeit getrennt. Der äussere der beiden Theile (zwischen c 
und 7) war von Z durch keine deutliche Trennungslinie geschieden, sondern 
nur durch den grossen Helligkeitsunterschied kenntlich. Dieser áussere dunkle 
Ring, oder eigentlich die Trennungslinie c wurde von LaAssELL nie gesehen 5); 
hingegen konnte SrRUvE die ENckE'sche Theilung nicht oder doch 
nur sehr 
vorübergehend sehen?) 
Dass der Ring C nach GALLE nicht gesehen wurde, war aus dem südlichen 
Stande des Saturn erklärlich. Hingegen war zu untersuchen, ob der Ring nicht 
Schon früher gesehen worden war. O. STRUVE gelangt zu dem Resultate, dass 
HERrscHEL am Cap und Besser ihn zwischen 1830 und 1837 sicher nicht gesehen 
hatten, vielleicht wegen nicht genügend grosser Instrumente. Aber auch 
W. STRUVE hatte ihn 1826 sicher nicht gesehen, woraus O. STRUVE schliesst, 
dass die Bildung dieses Ringes môglicherweise zwischen 1826 und 1838 fällt Doch 
findet sich schon bei W. SrRuvE die Angabe, dass der innere Rand des Ringes 
B weniger scharf begrenzt war, welches man vielleicht als die erste Bildung des 
  
!) Astron. Nachrichten Bd. 32, pag. 187. 
?) Monthly Notices Bd. 11, pag. 20 und 24. 
3 L c., pag. 443; in Fig. 394 bedeutet a die Begrenzung der Saturnskugel, 2 die innere, 
c die äussere Grenze des Ringes C, d die innere, e die 
áussere Begrenzung des Ringes Z, f die 
innere und g die 
äussere Begrenzung des Ringes 44; die von STRUVE beobachtete Trennungs- 
zwischen ó und 4 fehlt in der FAUTH'schen Zeichnung. a 
Trennungslinie. 
^) Monthly Notices Bd. 13, pag. 12. 
9) ibid. Bd. 13, pag. 444. 
linie c ist die ENCKE'sche 
    
   
   
    
  
   
   
   
  
     
   
  
   
  
  
  
  
  
  
     
   
  
   
   
    
      
    
   
  
   
    
    
  
  
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