Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Dritter Band, erste Abtheilung)

   
    
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
    
    
   
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
Planeten. 
  
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BonD glaubte bald darauf einen zweiten Satelliten gesehen zu haben!) und auch 
LasseLL vermuthete (Beobachtung vom r3. August 1850) einen zweiten?. Doch 
bestätigte sich die Vermuthung nicht, und spáter?) wird immer nur noch von 
einem Satelliten gesprochen, und im Jahre 18534) sprach er sich ganz entschieden 
dahin aus, dass ein zweiter Satellit, der mit dem einen sicher vorhandenen an 
Lichtstärke und Grösse vergleichbar wäre, gewiss nicht vorhanden ist. 
Während der Beobachtungen des Jahres 1862 hatte LASseLL den Eindruck 
gewonnen. als ob der Satellit in verschiedenen Theilen seiner Bahn verschieden 
hell wáre?), doch ist über eine Rotation noch nichts Gewisses bekannt. 
Die ersten Elemente des Satelliten rechnete PkrmcE unter der Annahme 
einer direkten Bewegung. STRUVES) liess die Frage noch unentschieden. Hinp 
vermuthete eine retrograde Bewegung und berechnete Elemente”) unter dieser 
Voraussetzung. Sie wurde auch durch die späteren Untersuchungen von NEw- 
COMB bestátigt?). Die Neigung der Bahn des Neptunssatelliten weicht von der 
direkten Bewegung noch stärker ab, wie diejenige der Uranussatelliten; sie ist 
für jenen 144°. 
Nach PICKERING's photometrischen Untersuchungen beträgt der Durchmesser 
des Satelliten etwa 3600 4». 
Intramercurieller und transneptunischer Planet. 
Die von LE VERRIER gefundene Nichtübereinstimmung der empirisch ge- 
fundenen Secularbewegung des Mercurperihels mit der aus theoretischen Unter- 
suchungen sich ergebenden (vergl. die hieriiber bereits gemachten Bemerkungen im 
II. Bande, pag. 396) fiihrten LE VERRIER zu der Ansicht, dass innerhalb des Mercur 
noch entweder ein einzelner Planet, oder aber eine grössere Anzahl von Körpern 
um die Sonne kreisen müssten, durch deren Wirkung jene Stórung hervorgerufen 
würde. Je nach der Nähe dieser Körper zur Sonne werden dieselben eine ver- 
schieden rasche Bewegung, also Umlaufszeit haben, und je nach der Lage ihrer 
Bahn auch zu gewissen Zeiten vor der Sonnenscheibe oder bei Finsternissen in 
der Nähe der Sonne gesehen werden müssen. Die Nachforschungen nach einem 
solchen intramercuriellen Planeten erstreckten sich daher nach diesen zwei Rich: 
tungen. 
Kórper. vor der Sonnenscheibe wurden schon früher wiederholt gesehen. 
Nur blieb dabei die Frage offen, ob es wirklich Korper vor der Sonnenscheibe 
(die Sonne umkreisende Himmelskórper) oder auf der Sonnenscheibe (Sonnen- 
flecke) waren. Letztere legen ihren Weg auf der Sonnenoberflüche (von einem 
Rande zum andern) in 13 Tagen zurück, Planeten müssen diesen Weg natürlich 
in viel kürzerer Zeit (in wenigen Stunden) zurückgelegt haben. 
C. H. F. PETERS beobachtete mehrere Kórperchen, die vor der Sonne 
vorübergingen; er sah aber auch solche vor dem Monde, und glaubt, dass es 
vorüberfliegende Zugvógel waren ?). 
1) ibid. Bd. 26, pag. 290. 
2) Astr. Nachr. Bd. 31, pag. 143. 
3) ibid. Bd. 32, pag. 241 u. Bd. 36, pag. 93. 
^) ibid. Bd. 63, pag. 372. 
3) Astr. Nachr. Bd. 36, pag. 95. 
6) Astr. Nachr. Bd. 27, pag. 73. 
7) Astr. Nachr. Bd, 39, pag. 134. 
5) Monthly Notices Bd. 36, pag. 208. 
9) Astr. Nachr. Bd. 74, pag. 29. 
     
So: 
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