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jektes am Himmel erwiesen war.
Planeten. 435
Allein bisher liegt keinerlei Grund vor, einen Planeten jenseits des Neptun
vorauszusetzen. Bei den Schlüssen von BABINET ist, wie LE VERRIER andeutet,
die Einbildungskraft viel zu sehr betheiligt, wobei auch, wie aus seiner sehr
oberflächlichen Schlussweise folgt, der fehlende Ueberblick über die Grenzen,
innerhalb welcher Elemente eines Planeten, der nur in einem sehr kleinen Theile
seiner Bahn beobachtet worden, geändert werden können, ohne dass die Beob-
achtungen wesentlich schlechter dargestellt werden, eine bedeutende Rolle spielt;
und bezüglich der Beobachtungen von FERGUSSON scheint der Schluss von
D’ARREST, da er sich auf nur zwei Beobachtungen stützt, doch kaum genügend
begründet.
Auch NEwcomB fand bei seinen späteren Untersuchungen, dass man vor-
läufig die Uranus- sowie die Neptunsorte ohne jedwede Hypothese genügend
darstellen kann‘).
Planetoiden.
Die grosse Lücke zwischen Mars und Jupiter wurde Veranlassung einer Ver-
einigung von Astronomen unter v. ZACH und SCHRÔTER, welche es sich zum Ziele
setzte, die Gegend der Ekliptik systematisch nach dem noch fehlenden Gliede
des Sonnensystemes zu suchen. Vierundzwanzig Astronomen sollten sich in
diese Aufgabe theilen, und einer derselben war Piazzr der brieflich von v. ZAcH
benachrichtigt wurde. Ehe er aber noch den Brief erhielt, hatte er bereits am
I. Januar 1801 einen Stern achter Grósse gefunden, den er bis zum 11. Januar
verfolgte. Am 23. Januar benachrichtigte er Oriani, am folgenden Tage BoDE.
Die Briefe kamen aber in Folge der Kriegsunruhen erst am zo. Mirz, bezw. am
5. April an, und so kam es, dass das Gestirn in diesem Jahre nicht weiter beob-
achtet werden konnte, Anfänglich wurde dasselbe für einen Kometen gehalten;
da aber eine Parabel den Beobachtungen nicht genügte, sich hingegen eine Kreis-
bahn finden liess, welche die Beobachtungen genähert darstellte, so wurde die
Annahme, dass man es mit einem Kometen zu thun habe, bald fallen gelassen.
Die Kreisbahn ‘ versetzte das neue Gestirn zwischen Mars und Jupiter und so
war man überzeugt, nunmehr das fehlende Glied in der Kette der Planeten ge-
funden zu haben?) In Folge der Verspátung der Briefe waren die Beobachtungen
nur wenig zahlreich und mit Rücksicht auf die Schwüche des Planeten war die
Voraussetzung der Wiederauffindung des Gestirnes äusserst gering. Es gelang
jedoch Gauss mit Hilfe seiner zu diesem Zwecke ersonnenen Methode der
Bahnbestimmung aus den wenig zahlreichen, und auf einen geringen Theil des
Umkreises vertheilten Beobachtungen eine elliptische Bahn zu berechnen, mit
Hilfe welcher die Voraasberechnung der Ephemeride den Planetenort so nahe
ergab, dass OrsERs den Planeten, welcher den Namen Ceres erhielt, gerade ein
Jahr nach seiner Entdeckung (am rz. Januar 1802) wieder fand.
Nicht lange Zeit nachher, am 28. März 1802 fand OLBERS ein zweites Ge-
stirn, für welches Gauss sofort auch nach seiner Methode die Bahn berechnete;
1) Vergl. die Vierteljahrsschrift der Astron. Gesellschaft I. Bd., pag. 228.
?) Es mag auch hier auf das eigenthümliche Missgeschick hingewiesen werden, welches
einen der gróssten Scholastiker des neunzehnten Jahrhunderts durch diese Planetenentdeckung
betraf. HEGEL glaubte nämlich auf dem von ihm betretenen philosophischen Wege den Be-
weis liefern zu kónnen, dass die Bemühungen der Astronomen zur Auffindung eines Planeten
zwischen Mars und Jupiter aussichtslos seien. Das Werk wurde in Bonn 1801 gedruckt, als
unglücklicherweise für den Autor bereits die Existenz des als unmóglich zu erweisenden Ob-