103 Universum.
liefert der Draper-Catalogue der Harvard-Sternwarte, der in Band XXVII ihrer Ver-
óffentlichungen ausführlich mitgetheilt, in Band XXVI aber eingehend besprochen
ist. "Mit einem photographischen Objectiv, das bei 20 c» Oeffnung und 115 em
Brennweite eine Flüche von 10 Quadratgraden ohne merkbare Distorsion auf
einmal abzeichnete, wurden von allen Sternen statt punktfórmiger Bilder sofort
die Spectren erhalten, indem ein Prisma von 8 Zol| im Quadrat mit dem
brechenden Winkel von 18? vor das Objectiv gesetzt wurde. So wurde der
ganze Himmel bis — 25° Deklination mit Platten bei einer Expositionszeit von
5^ bedeckt, nur in den Polgegenden wurde diese verlängert. Die erhaltenen
Spectra wurden nach Klassen, die mit dem Buchstaben À bis 77 bezeichnet
waren, mit folgender Bedeutung!) abgetheilt.
A. Die Spectra enthalten nur Wasserstofflinien und die Linie Æ (rein
5 erster Typus).
8 | B. Es treten einzelne andere Linien daneben auf meist in 4026 und
- 4411 p p.
"S | C. Die Wasserstofflinien G und Z scheinen doppelt zu sein, sonst wie 4.
Z D. In Spectren des ersten Typus sind noch breite Banden vorhanden.
E. Nur die Linien Z, Z und X sind sichtbar.
w | F. Ausser # sind noch andere Wasserstofflinien neben 77 und X vorhanden.
= G. Es treten noch andere Linien hinzu.
¢ | H. Das Spectrum ist heller für die Strahlen, deren Wellenlinge 431 pp
= ] übersteigt.
< | I. Wie Z, nur treten noch mehr dunkle Linien auf.
9 | K. Bei wohldefinirten Spectren der Art Z7 treten noch dunkle Banden auf.
L. Andere Varietáten des Typus 77.
M. Dritter Typus. Die Strahlen von grósserer Wellenlànge als 4762 pp
erscheinen abrupt schwächer als die von kleinerer Wellenlänge.
Die erste Untersuchung über die scheinbare Vertheilung der Sterne nach
diesen Spectralklassen am Himmel macht PickERING selbst in Chapter VIII von
Vol. XXVI. Er láüsst die Klassen A4, B, #, M für sich bestehen, bildet aus Z und G
eine fünfte, aus Æ, / und Æ eine sechste Klasse, und làsst die übrigen, Klassen
ausser Betracht, da sie zu wenig Glieder umfassen. Er theilt dann den Himmel
zunächst durch die Parallelkreise + 30°, 0°, — 30? in 4 gleiche Theile, zieht
aber innerhalb der Polcalotten noch den Parallel von 61° 2"7, der ein viertel
von der ganzen Calotte um den Pol herum absondert. Die Circumpolarzone
wird durch die Stundenkreise 07, 87, 167 in 3, die Zone zwischen 30? und 61? 2'7
durch die Stundenkreise, welche, von 0* beginnend, 2^ 40» Abstand zwischen sich
lassen, in 9, die áquatorealen Gürtel durch die graden Stundenkreise in 12 gleiche
Theile getheilt. Der ganze Himmel hat ihrer 48, von denen aber bis zu dem
Parallel von — 30? nur 36 in Frage kommen, davon durchschneidet die Milch-
strasse 18 Regionen, während die anderen 18 nicht von ihr berührt werden. Die
betr. Abzählungen nach halben Helligkeitsklassen getrennt sind in Tabelle XXX VII
bis XLI gegeben. Werden nun alle Sterne mitgenommen, und die 18 Milch-
strassenregionen unter der Bezeichnung 77, die 18 anderen unter der Bezeichnung
N zusammengezählt, so findet sich
I) Annals of Harvard Coll. Vol. XXVII, pag. 3.
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