Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 4. Band)

   
  
   
   
   
  
    
    
   
    
    
     
     
      
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
166 Universum. 
schnittlich näher stehen, als in der Milchstrasse, dass also eine Tendenz bei der 
Weltbildung vorlag, in der Hauptebene grössere Kugeln zu formen, und dass 
andererseits wieder gleichhelle Sterne des zweiten Typus uns näher sind, als 
die des ersten. 
Die Verhältnisse der beiden Sterntypen zu einander aber werden gut illustrirt 
durch eine Abzählung der Sterne gleich grosser E. B. nach beiden Typen. Be- 
zeichnet Q das Verháltniss der Zahl der Sterne des zweiten Typus zum ersten, 
so wird folgende Tafel klar die Auskunft ergeben 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
100 y. Mittel Ann der Sterne des Q 
I. Typus | II. Typus 
Q"— 3" 1^5 553 324 0:59 
4— 5 45 238 150 0:64 
6— 7 6°5 118 104 0:88 
8— 9 85 85 90 1:06 
10 — 15 12 130 162 1:25 
16 —19 ! 17 29 61 2:1 
20 — 29 24 25 86 94 
30 — 49 37 13 71 55 
> 50 102 3 58 19:8 
Summe 1189 1106 | 093 
| 
Wenn wir die zunehmende Grösse der E. B. als ein sicheres Zeichen der 
immer kleineren Entfernung der Sterne betrachten, so ist der regelmässige Ver- 
lauf der Q hóchst instruktiv. Er zeigt uns, dass in grósseren Entfernungen (d. h. 
überhaupt nicht sehr grossen, da es sich um lauter bewegte Sterne handelt) 
die Sterne des ersten Typus noch doppelt so zahlreich sind, als die des zweiten. 
Für eine Entfernung, der eine E. B. von 0'-08 entspricht, haben beide Typen 
gleichviel Vertreter, in grósserer Nàáhe überwiegt der zweite Typus und zwar zuletzt 
kolossal. Ergiebt sich daraus mehr als die Nothwendigkeit, die Umgegend der 
Sonne stärker mit Sternen des II. Typus besetzt zu denken, ergiebt sich vielleicht 
der Schluss eines rein aus Sternen des IL. Typus bestehenden Sternhautens um 
die Sonne? Letzteres verneint KAPTEYN. An und für sich sind wir gewohnt die 
verschiedenen Spectraltypen als Entwickelungsstationen eines und desselben Indi- 
viduums zu betrachten, die jeder Stern von seiner Geburt bis zum Tode durch- 
laufen muss, andererseits zeigt aber z. B. die Gruppe der Hyaden, in welcher 
alle Sterne gleiche und gleichgerichtete E. B. haben, und die daher unzweifel- 
haft ein physisches System bilden, Sterne beider Typen durcheinander, wobei 
es noch besonders merkwürdig ist, dass die hellsten Sterne gerade dem zweiten 
Typus angehóren. Da auch ausgeprügte Sternhaufen wie z. B. die Práüsepe 
Sterne beider Spectraltypen durcheinander beherbergen, so werden wir bloss 
schliessen, dass von dem Sonnensternhaufen nur bedeutend mehr Glieder dem 
zweiten als dem ersten Typus angehóren. 
Auch die Frage nach der Vertheilung der bewegten Sterne lüsst sich lósen. 
Betrachtet man die Entfernungen der Sterne einfach umgekehrt. proportional der 
Grósse der E. B., so lassen sich die Räume berechnen, welche die Sterne mit 
einer bestimmten Grösse der E. B. enthalten, und aus der Zahl der Sterne ihre 
Dichtigkeit entnehmen. Die folgende Tafel ist so angelegt, dass das die Sterne 
mit E. B. — 1" enthaltende Volumen = 1 gesetzt ist, und andererseits die Zahl 
der Sterne mit E. B. zwischen 0"155 und 0':195 — 1'0 gesetzt wurde, dann 
findet sich: 
    
  
  
  
     
  
	        
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