Universum, III
grósste in 45? im Schwan, andrerseits sind die galaktischen Lingen von 106°
bis 202° und von 347° bis 32° ganz frei von solchen Sternen, ob in Wirklich-
keit oder nur mangels ihrer vollstándigen Kenntniss, muss die Zukunft lehren.
Dass die neuen Sterne alle unfern der Milchstrasse liegen, ist eine sehr
bekannte Thatsache. Sie ist ausführlich kritisch behandelt von SEELIGER!), der
zunächst die 15 bis 1898 erschienenen Novae nach ihren Coordinaten und der
galaktischen Breite aufführt. Hinzuzufügen wáre wohl die Nova Sagittae vom
26., 27., 29. Juli 1783, welche von d’AGELET als No. 5057—59 seines Catalogs
beobachtet ist mit einer galaktischen Breite von -- 0*6. Ferner kommt hinzu
die Nova Persei 19or, aus deren
a == 3% 247 2851
à — + 43° 33"9
mit dem von SEELIGER sonst verwandten Houzeau'schen Pole die Breite — 10°7
folgt. Mit diesen beiden wird die mittlere Breite aller 17 Sterne 11°5. SEELIGER
zeigt nun erstens, dass, wenn die neuen Sterne aus ganz beliebigen Gründen
irgendwo auftreten, dass dann nach seinen Untersuchungen über die Ver-
theilung der Sterne im Raume, 6275$ aller dieser Vorgänge sich in der
galaktischen Zone V abspielen müssen, wenn die schwächsten HErsCHEL'schen
Sterne die Grósse 13:5 haben, aber 55:670, wenn diesen Sternen die Grósse
14:5 zukommt. Die mittlere galaktische Breite der neuen Sterne würde sich
dann aus einer sehr grossen Zahl derselben unter der ersten Annahme zu
1399, unter der zweiten zu 15*6 ergeben. Sind aber die neuen Sterne
das Ergebniss irgend eines Zusammenstosses, also einer Bewegungserscheinung,
so ist die Häufigkeit ihres Auftretens nicht von der ersten, sondern etwa der
zweiten Potenz der Sterndichte abhängig, und es ergiebt sich unter der An-
nahme ganz zufälliger Vertheilung und Bewegungsrichtung gleich grosser Welt-
körper, dass der Wahrscheinlichkeit nach in die galaktische Zone V 75%
resp. 69:49 all dieser Zusammenstósse fallen müssten und die mittlere galak-
tische Breite der Orte dieser Collisionen würde resp. 10:2? und 1L'4? sein.
Wenn nun aber das Phänomen der neuen Sterne, wie es wohl wahrscheinlich
ist, erzeugt wird durch das Eindringen dunkler oder schwachleuchtender Körper
in grosse kosmische Staub- oder Gaswolken, so wäre einerseits die absolute
Wahrscheinlichkeit für das Entstehen neuer Sterne erhöht, andrerseits würde für
die Milchstrasse, in deren Windungen wir doch mannigfach noch ausgedehnte
Gasmassen vermuthen, die relative Wahrscheinlichkeit noch höher und die
mittlere galaktische Breite noch kleiner. Immerhin sind aber auch die Zahlen
der zweiten Hypothese schon nahe genug den beobachteten Werthen.
Die Vertheilung der Nebelflecke und Sternhaufen.
Die Untersuchung der Vertheilung der Nebelflecke leidet in noch hóherem
Grade, als die der Spectralklassen an der Ungleichfórmigkeit der Bekanntschaft
mit dem Material. Am nördlichen Himmel ist es mehr Sache des Zufalls,
welche Gegenden eingehender und welche oberflichlicher nach Nebeln durch-
forscht sind, am Südhimmel aber sind namentlich die hóheren südlichen Breiten
noch keiner ausgedehnten systematischen Aufsuchung von Nebelflecken unter-
worfen worden. Es ist ausserdem sehr schwierig, wenngleich nicht unmöglich,
die Nebelflecken nach Gróssenklassen abzusondern, jedenfalls ist es noch nicht
oder noch nicht genügend geschehen. Dennoch ist es eigentlich nicht zu um-
! Bemerkungen über die neuen Sterne A. N. 3598.
A WERE. C rU