Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Vierter Band)

    
   
   
  
  
   
   
   
  
  
Universum. 
      
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
    
  
  
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mittl. Breite | Globulare Haufen sonstige | mittl. Breite Globulare Haufen sonstige S 
ge 0:32 096 1 85° 0:32 m 
+ 75 0:21 0:54 | — 15 0:11 0:11 
+ 65 E 007 | —65 = 18 
+ 55 0:05 — | — 55 0:38 0:05 
+ 45 0:16 0:12 | 2-45 0:19 0-12 
+ 85 0:14 024 | —85 0:14 0:37 
+ 25 0:12 022 | —2 0:15 0:37 
+ 15 0:12 090 | —15 0:14 0:87 
+ 5 0:11 | 5:35 — 5 0:17 5:94 
  
  
  
  
Die Tafel zeigt zunichst wieder, dass die globularen Sternraufen nicht wie 
die übrigen in der Milchstrasse vorherrschen, sondern in allen Breiten gleich- 
häufig vorkommen, dabei sind die scheinbaren Maxima an den Polen der Milch- 
strasse rein zufällig, da dort nur je ein globularer Haufen steht. Von den 
Sternhaufen im allgemeinen aber kann man, anstatt von einer Zunahrae gegen 
die Milchstrasse zu sprechen, wohl richtiger sagen, dass ein kleiner Theil von 
ihnen zufällig da und dort vertheilt ist, dass aber der Haupttheil in der Milch- 
strasse steht. 
Die Schlüsse, welche die neueren und neuesten Untersuchungen über die 
Vertheilung der Nebelflecke zeitigen, stossen aber die alte, von den beiden 
HERSCHEL begründete Ansicht um, dass die Nebelflecke, weil inre Anordnung 
keine Rücksicht auf die Milchstrasse zu nehmen scheine, Welten ausserhalb der 
Milchstrasse seien, oder dass die Nebel nichts anderes seien als gleichberechtigte 
Systeme mit dem unsrigen, als Milchstrassen, die nur die ungeheure Entfernung 
zu kleinen Nebeln zusammenschrumpfen lasse. Noch CLEvELAND ABBE hält die 
Milchstrasse, die Nubeculae und die Nebel für coordinirte Systeme und meint 
die Nubeculae seien nur in Folge ihrer Náhe so gross, sonst aber gewóhnliche 
Nebel, im übrigen will er die verschiedenen Objecte in folgende Reihenfolge 
der Entfernung setzen, Sternhaufen, globulare Sternbaufen, auflósbare globulare 
Haufen, auflósbare Nebelflecke, Nebel. Die regelmässige Abnahme der Nebel- 
flecke in den galaktischen Zonen der STRATONOFF’schen Tafel führt aber zum 
ersten Male zwingend vor Augen, dass die Nebel eben grade in Bezug auf die 
Milchstrasse angeordnet sind, nur dass ihr Vertheilungsgesetz in grossen Zügen 
das umgekehrte ist, wie bei den Sternen. Das ist eine Ansicht, die PROCTOR 
in seinen Aufsátzen über das Universum in den Monthly Notices gegen heftigen 
Widerspruch hat verfechten müssen, da ihm die beweiskrüftigen Zahlen unserer 
'Tafel nicht zur Verfügung standen. Die Nebel gehüren also jedenfalls grossen- 
theils zum Milchstrassensystem, ob einzelne besondere Formen de:selben, wie die 
Spiral- oder die Ringnebel vielleicht ausserhalb desselben stehen, ist denkbar, 
nach der geringen Zahl der bisher davon der Statistik zugänglichen Objecte aber 
nicht zu entscheiden. Die Ansicht, dass sich die Nebelflecke allniihlich zu 
Sternhaufen oder einzelnen Sternen entwickeln, kann nebenbei bestehen bleiben. 
Die enge Verwandschaft beider Weltenwesen geht ja aus dem Umstande hervor, 
dass in der grossen Capwolke sowohl die Nebel wie die Sternhaufen zahlreich 
nebeneinander vertreten sind. Man braucht, um den gegenwärtigen Zustand 
unseres Milchstrassensystems zu. begreifen, dass der Um- 
wandlungsprocess von Nebel in Sternhaufen sich in der Nähe der Milchstrasse 
rascher vollziehen konnte und bereits vollständig vollzogen hat, dass er an den 
wenigen Stellen, wo sonst Sternhaufen ausserhalb der Milchstrasse stehen, eben- 
nur anzunehmen, 
 
	        
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