Universum, 119
ebenso berechtigt, dass die Empfindungsschwelle überhaupt ausserhalb des Inter-
valles liegt, sodass entweder alle oder keine der Sternfüllen auf das Auge wirken.
Erst die Verschiedenheit der wirkungsvollen Beiträge viel schwächerer Grössen-
klassen bringt die Difterenzirung heraus. Das geringe Schwanken der Sternfüllen
spricht aber wiederum für eine nahezu kugelförmige, schwach abgeplattete Form
des Haufens der B D-Sterne.
PLASSMANN zeigt auch selbst, indem er das Zusammenfallen gewisser reicher
Aichungen EpsTEIN's (der Sterne bis 127), die ihm handschriftlich mitgetheilt
wurden, mit den Glanzstellen der Milchstrasse betont, (z. B. bei ¢ Cygni), dass
er doch an jene schwicheren und entfernteren Sterne als Ursachen des Milch-
strassenschimmers denkt. In einwandfreier Weise aber hat Easton?) die Frage
gefórdert, welche Sterngrósse vorzugsweise den Eindruck der Milchstrasse hervor-
ruft, indem er eine Stelle im Adler auswühlte, die er in 4 gleiche Trapeze A,
B, C, D so zerlegte, dass 4 eine sehr schwache, P eine schwache, C eine
hellere, D eine sehr helle Stelle der Milchstrasse enthált. In den gleichen
Trapezen werden die B D-Sterne und die Celoriasterne abgezählt und zunächst
die beiden hellen den beiden schwachen, dann die hellste Parthie der schwächsten
gegeniibergestellt. Es findet sich
| Jeb s |
Grösse | c +D | A+HB rag b Dis A
| über À -+- 2 | von D über A
1—65 8D 9 8 | | 4 4 0
66-70 , 17 11 4-6 | 10 3 +1
1-75 ,, 16 18 sd | 11 6 +5
T6—80 >, 27 36 —9 | 14 23 = |
81—85 , 64 78 — 14 | 37 38 z
86—90 , 185 171 + 14 | 110 3 +37
91—95 , | 1035 955 4-80 5] 566 432 + 134
1—11? Cel.| 4476 2924 +1552 | 2658 1189 + 1469
Milchstrasse hell schwach + | sehr hell |sehr schwach +
Man sieht also, dass am Ueberwiegen der Stellen C+ D des Milchstrassen-
lichtes über A + 2, resp. von D über À die hellen Sterne gar nicht betheiligt
sind, diese projiciren sich vielmehr zufällig auf die Milchstrasse. Die Sterne
87:6—97-0 fangen an, zum Milchstrassenschimmer beizutragen, dieSterne97:1— 975
sind noch stürker dabei wirksam, der Hauptantheil an dem verschieden hellen
Schimmer fällt aber den Celoriasternen zu, was EasToN noch bekráftigte, indem
er mit Hilfe PANNEKOEK's Karten zeichnete, welche das Licht der einzelnen
Gróssenklassen der 2 D-Sterne, berechnet in Einheiten des Lichtes der Sterne
9-:1—97-:5 fiir die SEELIGER’schen Trapeze durch kriitigere oder schwichere
Nuancen wiedergeben, also ähnlich wie PLASSMANN dies gethan; nur findet EASTON im
Grossen und Ganzen keine Aehnlichkeit zwischen dem Verlaut der Milchstrasse und
diesen Karten und auch ein anderer Versuch, durch Verkleinerung der ARGELANDER-
schen Karten, durch welche die Milchstrasse zieht, auf +5 ihres Maassstabes die
Gruppirung der £ D-Sterne besser zu überschauen, zeigt im allgemeinen nicht
die Contouren und Lichtnuancen der Milchstrasse. Stellenweise allerdings ist
die Uebereinstimmung vorhanden und frappant, und sogar die helleren Sterne
zeigen dann eine deutliche Verknüpfung mit der Milchstrasse, so in den hellen
Flecken bei 8, 19. und 64, des Adlers, wo auch das »Vorgebirge« des West-
!) Sur Ja distribution apparente des étoiles dans une partie de la Voie lactée À, N. 3270