Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Vierter Band)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
138 Zeit, Zeitbestimmung. 
folgenden durch Addition des Betrages von 3” 56° 555 zu erhalten. Da nach 
HANSEN die mittlere Rectascension der Sonne für 1850 Januar 0, 0^ mittlere Pariser 
Zeit 18^ 39» 95261 war, so ist damit die Sternzeit im mittleren Mittage für alle 
Folgezeit gegeben. Aus der Aenderung in einem Tage oder noch besser der mitt. 
leren tropischen Bewegung in einem Jahre erhált man die Aenderung der Stern- 
zeit im mittleren Mittage 
für 365 Tage gleich 23^ 59» 2:706 — — 51:294 
für 366 Tage gleich 247 2% 595-261 = + 27 595261 
und für einen Zeitraum von 4 Jahren, in welchem ein Schaltjahr ist gleich + 7s 379, 
Diese Rechnung wird dadurch umgangen, dass die Ephemeridensammlungen 
die Sternzeit im mittleren Mittage für jeden Tag des Jahres geben. Der auf 
genommene Werth 059 ist jedoch die Sternzeit im mitileren Mittage fiir den 
Meridian der Ephemeride. Für irgend einen anderen Meridian ist dieselbe 
natürlich eine andere. Da sie sich bei der Aenderung der Lánge um 24^ (einen 
Tag) um den vollen Betrag von 3” 565555 ändert, so ändert sie sich für jede 
2365555 
24 
Punkte die Sternzeit im mittleren Mittage grósser, weil die Sonne spáter culminirt, 
Es wird daher die Sternzeit im mittleren Mittage 6, für einen Ort, dessen 
Làángenunterschied gegen den Meridian der Ephemeride À ist, ausgedrückt in 
Stunden und positiv, wenn der Ort westlich liegt, gleich 
8, = 800 + 95856 A. 
Das Berliner Astronom. Jahrbuch giebt diese Werthe in der Colonne 
»Correct. der Sternzeit« in dem Verzeichniss der »Coordinaten der Sternwarten«. 
Zur Verwandlung von Sternzeit 8 in mittlere Zeit ist zunüchst 0 — 8, das 
Sternzeitintervall seit dem vorhergehenden Mittage; dieses Intervall ist durch 
die Tafeln oder durch Subtraction von 9782956 für jede Stunde in ein mittleres 
Zeitintervall zu verwandeln, wodurch man sofort das in mittlerer Zeit ausgedrückte 
Intervall seit dem vorhergehenden Mittage, also die mittlere Zeit erhilt. Es 
ist daher 
Stunde Lángenánderung um — 97856 und zwar wird für westlich gelegene 
M — (8 — 8,) — (8 — 8,), 9782956 (7a) 
Umgekehrt, hat man mittlere Zeit M in Sternzeit zu verwandeln, so ergiebt 
sich zunächst für das seit dem vorhergehenden Mittage verflossene mittlere Zeit- 
intervall MX das zugehörige Sternzeit-Intervall gleich 
M + M; - 9585648; 
addirt man hierzu die Sternzeit 8, im vorhergehenden Mittage, so erhält man 
die gesuchte Sternzeit in dem gegebenen Moment, gleich 
8 = M + M; - 985648 + B,. (7b) 
Beispiele. 
1) Für Wien (Univ.-Sternwarte, A — — 0^ 117 46:58) ist die mittlere Zeit 
März 19, 17% 4% 38545 in Sternzeit zu verwandeln. 
Für A = — 11^ 46758 findet man (durch Rechnung oder aus dem Berliner 
Jahrbuche) die Correction der Sternzeit im mitileren Mittage — 1:93. 
Die angegebene mittlere Zeit ist astronomisch; (bürgerlich gleich März 20, 
9^ 4» 38*45 Morgens) das Intervall seit dem vorhergehenden Mittage giebt, in ein 
Sternzeitintervall verwandelt, 
    
  
  
  
  
     
  
  
	        
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