Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 4. Band)

  
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6 Uhr, Pendeluhr. 
keit an den längst im Gebrauch befindlichen Zeitmessern angebracht werden 
konnte. Wie er im Jahre 1656 die Uhren verbessern wollte!), ergiebt sich aus 
Fig. 445. Das Horizontalpendel der früheren Uhrwerke ersetzte er durch ein 
Zahnrad O, das in die Zähne des Kronrades P eingriff. Das Steigrad Z und 
die Hemmung MN behielten ihre Lage und 
Einrichtung bei. Da P nur schwingen, sich 
ET nicht drehen sollte, so erhielt es nur in seiner 
oberen Hälfte Zähne; seine Axe trug die Gabel 
OR, welche mit ihren Zinken A die Pendel- 
stange /7' umfasste. Wohl durchdacht war die 
Art der Aufhängung des Pendels mittelst des 
biegsamen Fadens .S /, auf die HUYGENS mit Recht 
R den gróssten Werth legte. Wenigstens betonte 
er, als ihm spiter?) mitgetheilt wurde, dass 
GaLiLEI lingst vor ihm eine Pendeluhr angege- 
ben habe, dass dieser Entwurf untauglich sein 
Y müsse, wenn — wie es in der That der Fall 
war — das Pendel sich um eine in Lagern 
ruhende Axe drehe. Die Reibung beeinflusse 
dann den Isochronismus auf das Schädlichste. 
Die Folgezeit hat ihm Recht gegeben, indem 
sie seine Art der Aufhängung allerdings unter 
Anbringung einer weiteren Verbesserung beibe- 
hielt. So ist die Pendeluhr zuerst von GALILEI, 
dann aber noch einmal in ganz selbständiger 
Weise von HuycEns erfunden worden und wenn 
der letztere nach dem, was ihm zu seiner Zeit 
über GALILEI'S Entwurf bekannt geworden war, 
mit Recht fragte, wie es móglich gewesen sei, 
dass eine so nützliche Erfindung so gänzlich 
unbekannt bleiben konnte, so sind wir nach dem 
oben mitgetheilten in der Lage, die Antwort 
auf diese Frage zu geben. 
Eine weitere Verbesserung, die HUYGENS 
der Pendeluhr zufügte, bezweckte, sie auch 
während des Aufziehens durch Vermittlung des 
Zuges des Gewichtes A weitergehen zu lassen. 
Dazu hing die das Gewicht tragende Rolle in 
der einen Schlinge Z® einer Schnur ohne Ende 
Il, welche in einer zweiten Schlinge an einer 
zweiten Rolle das Gewicht Z trug. Die Schnur 
(A. 445) ging ausserdem über die beiden Rollen # und 
Q, von denen die letztgenannte durch Zähne 
und den Sperrhaken 0 verhindert wurde, sich in mehr als einem Sinne zu be- 
wegen. Sollte das Gewicht A gehoben werden, so brauchte man nur die Schnur 
bei Il herabzuziehen, der Zug, den A an der Rolle /# ausübte, blieb dann 
ungeändert. 
  
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1) Huveens, Horologium, Opera varia. Vol. I. Lugd. Bat. 1724, pag. 4. 
3) HuvGENs, Oeuvres complétes III, pag. 8 ff. 
  
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