Uhr, Pendeluhr. 19
Aufhängepunkt am Pendel angebracht, so dass die Fächeraxe in die Richtung
der Bewegung fällt. Die Gesammtfliche aller Sectoren braucht nur wenige
Procente des Maximalquerschnittes aller Pendeltheile senkrecht zur Schwingungs-
ebene des Pendels zu betragen.« In der Figur ist der untere Arm doppelt so lang
gewählt, als der obere. Die Fächerjustirung ist
bei 7 zu sehen, / ist die Aufhängefeder, s die
feste Stütze, welche das Pendel trägt. Sie kann
an der Seiten- oder Hinterwand des Gehäuses
befestigt werden. Würde man die Grösse des
Pendels und seiner Theile fünf Mal so gross,
wie in der Figur nehmen, so gäbe die Zeich-
nung die Maasse für ein Pendel aus Zink und
Eisen. Für Bronze und Eisen wären die Maasse
der Fig. 452 i3. von den zur Anwendung zu
bringenden.
In einer spáteren Arbeit schlágt NirPorpr!)
vor, den Einfluss der Luftdichte und der Tem-
peraturschwankungen durch ein nicht ausge-
pumptes Aneroid, welches auf einem am Pendel
befestigten, die Aufhängefeder und -stiitze um-
schliessenden Ringe oder Rahmen mit horizon-
taler elastischer Membran angebracht ist und
dessen oberer Deckel mit einer Schale zur Auf-
nahme von Gewichten versehen ist, unschidlich
zu machen,
tera
je
Beide Vorschläge scheinen noch nicht aus-
geführt worden zu sein.
Das zweite Mittel, das Pendel von den
störenden Einwirkungen des veránderlichen Luft-
druckes dadurch zu befreien, dass man es in
einen luftdicht verschlossenen Raum einschliesst,
hat 1867 FÖRSTER?) angewendet. Er setzte die
Uhr in einen Glascylinder, auf dessen beide
Enden messingene Deckplatten aufgerieben und
mit einem Gemenge von Wachs und Schweinefett
gedichtet waren?). Die Luft in dem Rohre war zum Theil ausgepumpt worden.
Nicht nur die Aufstellung in feuchten Räumen von constanter Temperatur ermög-
licht die luftdichte Aufstellung, sie erlaubt auch die darin enthaltene Luft mit Chlor-
calcium zu trocknen und schützt besonders wirksam gegen Staub und Unreinig-
keit. Die Befürchtung des zu starken Eintrocknens des Oeles hat sich als nicht
begründet erwiesen. Die Untersuchung des Ganges dieser Uhr, welche ZwINK
ausführte, hat gezeigt, dass dessen wahrscheinlicher Fehler in der That kleiner
war, als bei anerkannt vorzüglichen Uhren. Die Anbringung der Uhr im luft-
dichten Verschluss ist indessen mit soviel Schwierigkeiten verknüpft, dass man
sich besser damit begnügt, die Uhr nur so aufzustellen, dass sie vor starken
(A. 452.)
1) NiPPOLDT, Zeitschr, für Instrumentenkunde 1896. XVI, pag. 44.
?) FORSTER, Carls Repertorium 1867. IIL, pag. 271.
8) ZWINK, Die Pendeluhren im luftdicht verschlossenen Raume, Inauguraldissertation,
Halle a. S. 1888, pag. 6.
9%
RT ES err, NY EE p