32 Uhr, Pendeluhr.
der Anker in Ruhe bleibt. Der betreffende Ergänzungsbogen beträgt bei astro-
nomischen Uhren 1? und bei Turmuhren 1j bis 1$? nach jeder Seite hin. Bei
der Rückkehr des Pendels wird, nachdem dasselbe die Ruhelage nach rechts
überschritten hat, der inzwischen auf S, aufgeruhte Zahn 7, frei und eine neue
Hebung findet auf der andern Seite durch den Zahn Z4 statt.«
Ueber einige Theile der RiEFLER'schen Uhr sei dann noch bemerkt, dass
die conische Schraube 7, zur Einstellung der Weite des Ankers, die Schrauben 77
die Tiefe .des Ankereingriffes in die Gangräder ändern lassen, dass die
Schrauben 2,75 dazu dienen, die Biegungsaxe der Pendelfeder 7; mit der
Schneidenaxe in verticaler und horizontaler Richtung zusammenfallen zu lassen.
Die Compensation des Pendels dieser Uhr ist bereits oben beschrieben worden.
Der Antrieb. Die treibende Kraft, welche das Pendel in dauernder Be-
wegung hält, ist entweder die in kinetische umgesetzte potentielle Energie eines
gehobenen Gewichtes oder einer gespannten Feder, oder die Kraft, mit der ein
erregter Elektromagnet seinen Anker anzieht. Die letztere kann man zur
Hebung des Gewichts oder zur Spannung der Feder benutzen oder ohne
weiteres auf das Pendel einwirken lassen.
1) Auf mechanischem Wege gehobenes Gewicht oder gespannte
Feder. Die Aufziehvorrichtungen. Das die Triebkraft liefernde Gewicht
muss von Zeit zu Zeit wieder gehoben, die ebenso wirkende Feder gespannt
werden, wenn die Uhr im Gange bleiben soll; die Uhr muss aufgezogen
werden. Sie. bedarf dazu einer Vorrichtung, welche sich nach einer Seite leicht
in Bewegung setzen lässt, nach der andern nur langsam ihre Wirkung entfaltet,
Zugleich aber darf das Aufziehen die Wirkung von Gewicht oder Feder nicht
unterbrechen. Den zu diesem Zwecke von HuvGENS erdachten Mechanismus
haben wir bereits kennen gelernt. Wenn er seinen
Zweck auch gut erfüllt, so übertrifft ihn die Gegen-
sperre HanRISON's darin, dass sie auch für Federubren
gebraucht werden kann, und ist deshalb jetzt meist in
Verwendung. Ihre Einrichtung lässt Fig. 462 erkennen.
Sie besteht aus den beiden Klinkrádern X und Kj,
deren Zähne einander entgegengerichtet sind und
welche lose auf der Welle der Gewichtswalze sitzen.
In derselben Weise bewegt sich das Triebrad auf der
X nümlichen Welle. In die Verzahnungen der Klink-
(A. 462.) rider XK und XA, greifen die Klinken 77 und X,, von
denen die erste auf. A,, die zweite am Uhrgestelle befestigt ist. Ebenso ist die Feder
£, die gegen einen Vorsprung am T'riebrad drückt, auf A, angeschraubt. Anstatt
einer einzigen solchen Feder kann man auch mehrere auf X, symmetrisch ver-
theilte ihre Wirkung ausüben lassen. Das gehobene Gewicht oder die gespannte
Feder suchen nun XK im Sinne des Pfeiles zu drehen. Den von ihnen. aus
geübten Zug überträgt A auf Æ,, dieses durch Vermittelung von . auf À,
während ZZ, der Bewegung kein Hinderniss entgegensetzt. Wird auf ein auf der
Axe von Æ angebrachtes (nicht gezeichnetes) Vierkant der Uhrschlüssel oder eine
Kurbel aufgesetzt, und damit A im entgegengesetzten Sinne gedreht, so gleitet
nunmehr X’ auf den Zähnen von X, während X, durch X, festgehalten wird.
Die Spannung der Feder / wirkt während der kurzen Zeit, die das Aufziehen
in Anspruch nimmt, anstatt der ausser Wirksamkeit gesetzten Triebkraft auf die
Uhr und verhindert ihr Stehenbleiben.
— M
Wie