Full text: Handwörterbuch der Astronomie (3. Abtheilung, 2. Theil, 4. Band)

Uhr, Pendeluhr. 
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Stelle hebt, sodass das Spiel von Neuem beginnen kann. Der Stift % sorgt dafür, af 
dass der Haken der Feder / immer gleich weit über die Stütze 4 greift. wel 
Da der beschriebene Vorgang immer nur dann abläuft, wenn das Pendel nd 
nach rechts schwingt, in jeder Secunde aber einmal eintreffen soll, so muss das 
Pendel, was freilich nicht vortheilhaft ist, ein Halbsecundenpendel sein. Die 
Uhr ist unter einer Glasglocke auf einem besonderen Pfeiler in einem ver- 
schlossenen Kellergewölbe der Stockholmer Sternwarte, in dem die Temperatur 
sich nur wenig ändert, aufgestellt; der durch das Pendel in jeder Secunde ge- 
  
schlossene Strom wird um einen im Beobachtungssaale befindlichen Elektro- das 
magneten geführt, dessen Anker die vor. dem Zifferblatt einer Uhr sich be- nd 
wegenden Zeiger in Bewegung setzt. dim 
Bei der auf dem nämlichen Princip beruhenden Uhr von GzisT in Würz- hält 
burg!) trägt die Pendelstange auf der einen Seite einen nasenartigen Fortsatz, ist 
der, wenn das Pendel so schwingt, dass er vorwärts bewegt wird, am Ende eine 
seiner Elongation angekommen, einen federnden Haken zurückdrückt und dadurch He 
ein am einen Ende eines zweiarmigen Hebels befestigtes Gewicht frei giebt. Dal 
Dieses sinkt nun herab und drückt dabei ein leicht drehbares Rädchen auf den gen 
leicht gekrümmten oberen Teil des nasenartigen Fortsatzes. Indem das Räd- hat 
chen darüber hinrollt, ertheilt es dem nunmehr rückwärts schwingenden Pendel nur 
den gewünschten Antrieb, während ein am andern Arme des Hebels angebrachtes Jn 
verschiebbares Gewicht, das mit gehoben werden muss, die Stärke des aus- end 
getibten Antriebes regelt. Ist das Pendel, rückwärts schwingend, am andern Stro 
áussersten Punkt seiner Elongation angelangt, so kommt der es mit der Pendel- Ank 
feder verbindende Stift mit einer Contactfeder in Berührung und schliesst da- die 
) durch den Strom einer Batterie, in den die Pendelfeder, die Contactfeder und weil 
ein Elektromagnet eingeschaltet sind. Den Anker dieses Elektromagneten bildet unt 
das Gewicht, welches herabfallend dem Pendel seinen Antrieb ertheilt, er hebt das 
es und ein an ihm befindlicher Stift schnappt in den federnden Haken ein, der in 
es so lange hält, bis es das wieder vorwärts schwingende Pendel abermals frei zu 
macht, das beim Beginn dieser Schwingungsrichtung den Contact wieder unter- yon 
  
w= d brochen hatte. Der schwache Punkt bare 
p g 
dieserEinrichtung dürfte der Contact Str 
sein, für dessen Reinhaltung keine 
Vorsorge getroffen ist. sich 
Im Gegensatze zu den vorge- tes 
führten Constructionen dient das : 
mit Hülfe eines Elektromagneten 
gehobene Gewicht bei den Anord- 
nungen von SCHWEIZER und WIN- 
BAUER dazu, eine Feder zu spannen 
und sie so zu befähigen, immer 
mit der nämlichen Kraft auf das | et 
Pendel, es antreibend, zu wirken. 
(A. 461) SCHWEIZER?) führte sein Uhrwerk rs 
zuerst auf der Pariser Ausstellung Gin 
vom Jahre 1881 vor. Den elektrischen Theil seiner Uhr zeigt Fig. 464. Die in | 
der Figur nicht sichtbare zu spannende flache Stahlfeder sitzt mit dem einen Ende 
   
1) ToBLER, Die elektrischen Uhren. Wien 1883, pag. 85. 
2) Journal Telegraphique 1882, pag. 167, vergl. TOBLER a. a. O., pag. 87. 
  
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