Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Vierter Band)

  
  
  
Universalinstrument. 43 
tirung der beiden Objecte Z und Z,, so ist der durchlaufene Winkel L, — L. 
Handelt es sich um die Bestimmung von Azimuthen aus Sternbeobachtungen, so 
erfordert die Einstellung von Sternen ebenso wie beim Passageninstrument 
(s. dieses) noch einen mit dem Fernrohre verbundenen Verticalkreis und zuge- 
horige, an den Trigern befestigte Nonien. 
Zur Erhöhung der Genauigkeit wurden die Instrumente früher auch so ge- 
baut, dass die Grösse des Winkels durch Vervielfältigung desselben bestimmt 
werden konnte. Bei diesen Instrumenten, den Repetitionstheodoliten, ist 
der Kreis X’ nicht direct mit dem Dreifuss verbunden, sondern selbst wieder um 
dieselbe Axe drehbar, und durch eine Klemme Z' und Feinbewegungsschraube f' 
mit der Axe und dem Dreifuss zu verbinden (in der Figur nicht gezeichnet). 
Verbindet man mittels der Klemme Z' den Kreis X mit der Axe, so kann man 
durch Drehung des Obertheiles mit dem Fernrohr die Winkelmessung durch 
aufeinanderfolgende Pointirung des linken und dann des rechten Objectes wie 
früher vornehmen. Man liest jedoch nunmehr nicht an den Mikroskopen ab, 
sondern wáhrend durch die Klemme 4, Fernrohr und Kreis verbunden bleiben, 
wird die Klemme Æ' gelüftet, und das Fernrohr neuerdings auf das links 
liegende Object gerichtet, wobei also, da die Klemme Æ, nicht gelüftet wurde, die 
Mikroskope gegen den Kreis eine unveründerte Stellung behalten haben. Hat 
man dann mittels der Feinbewegungsschraube /' das Fernrohr / wieder scharf 
eingestellt, so wird mittels Z' der Kreis Æ an der Axe befestigt, und nunmehr nach 
Lüftung der Klemme 4, das Fernrohr P wieder auf das rechtsgelegene Object 
gerichtet, und mit Hülfe der Klemme 4, und Feinbewegung f, Scharf einge- 
stellt. Die Mikroskope 77 haben dann an dem Horizontalkreise den Winkel 
zwischen den beiden Objecten ein zweites Mal durchmessen. Würde man jetzt 
ablesen, so erhielte man den doppelten Winkel. Durch abwechselnde Benützung 
der Klemmen Z4, und Z' kann man dieses Verfahren beliebig oft wiederholen, 
wobei die Mikroskope M den Winkel zwischen den beiden Objecten n- mal 
durchlaufen werden. Z'— Z ist dann der n-fache Winkel, wenn Z' die Lesung 
nach der letzten Repetition ist. 
Das Fernrohr kann bei allen diesen Instrumenten in der Mitte zwischen zwei 
Sáulen (Fig. 469) oder auch seitlich angebracht sein (Fig. 471) oder wie beim 
Passageninstrument als gebrochenes Fernrohr (Fig. 470), wie sich denn in der 
Ausführung die mannigfachsten Verschiedenheiten ergeben. 
Will man nicht Horizontalwinkel, sondern Hóhen messen, so ist der Hóhen- 
kreis mit besonderer Sorgfalt ausgeführt, wáührend der Horizontalkreis nur als 
Aufsuch- oder Einstellkreis dient. Das Instrument wird dann Hóheninstrument. 
Ein solches wird aus Fig. 470 ersichtlich. Das gebrochene Fernrohr mit den beiden 
Kreisen ist um eine horizontale Axe drehbar. Klemme und Feinbewegung des 
Fernrohrs (mit den Kreisen gemeinschaftlich) wird in derselben Weise bewerk- 
stelligt wie bei dem vorigen Instrumente. Ebenso die Nivellirung der Axe; die 
Einstellung am Horizontalkreise, der in diesem Falle nur zum Aufsuchen dient, 
wird an zwei Nonien mittels Lupen abgelesen. 
Die Ablesung am Verticalkreise wird durch 2 Mikroskope bewirkt, welche 
an einem Arme des Trägers für die horizontale Umdrehungsaxe befestigt sind; 
da es jedoch hier wesentlich auf eine feste Lage der Mikroskope ankommt, so 
hat dieser Mikroskopträger kreisrund abgedrehte Zapfen, auf welchen die 
Libelle Z', die sogen. Versicherungs- oder Alhidadenlibelle, aufgesetzt 
wird. Mitunter ist diese Libelle festgeschraubt, wodurch eine sicherere Verbin- 
 
	        
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