Universalinstrument. 53
wenn die Lesungen vom Zenith gegen das Object hin bei Kreis links wachsen;
und
3= L— L,; 2=L,— Lo II
wenn die Lesungen vom Zenith gegen das Object hin bei Kreis rechts wachsen,
Man erhélt hieraus durch Addition, bezw. Subtraction
für den ersten Fall: z = 3J(Z, — L,); L,=3}(L,+ Ly) I
für den zweiten Fall: z= }(Z,— Z,); La = 40/4 + La) LI
d. h. in beiden Fàállen die Zenithdistanz gleich der halben Differenz der Lesungen,
den Zenithpunkt gleich der halben Summe der Lesungen.
Dieses setzt jedoch voraus, dass in beiden Fällen die Lesung Z, gegen das
Zenith unverändert blieb. Dies wäre aber nur der Fall, wenn die Stellung der
Mikroskopträger gegen die Horizontale in der Zwischenzeit sich nicht geändert
hätte. Denn denkt man sich das Fernrohr gegen das Zenith gerichtet, und die
Mikroskope abgelesen, so wird stets dieselbe Lesung bleiben, wenn das Fernrohr
seine Lage gegen das Zenith und auch die Mikroskope ihre Lage gegen die
Verticale unverändert beibehalten hätten. Jede Veränderung in der Stellung
der Mikroskope würde eine andere Lesung selbst bei unveränderter Lage des
Fernrohrs zur Folge haben.
In der That wird aber die Stellung der Mikroskope durch längere Zeit-
intervalle durchaus nicht als unveränderlich angesehen werden dürfen, um so
mehr, als das Instrument in der Zwischenzeit um seine Azimuthalaxe gedreht
wurde. Man wird daher die Ablesungen der Mikroskope auf eine gewisse
Normalstellung beziehen müssen, zu welchem Zwecke eben die Alhidaden- oder
Versicherungslibelle dient. Die Mikroskoptráger kónnten so lange gedreht
werden, bis die (als rectificirt gedachte) Libelle einspielt. Bei vielen Instru-
menten ist auch der Mikroskopträger thatsächlich mittels eines Armes verstellbar,
der durch eine Feinbewegungsschraube ähnlich denjenigen, welche für die
Klemmung und Feinbewegung des Fernrohres dienen, bewegt wird. Dieses ist
jedoch nicht nöthig, und es genügt, die Lesung für eine beliebige Stellung der
Mikroskopträger auf eine Normalstellung zu reduciren.
Die Róhre der Alhidadenlibelle ist gegen das zu pointirende Object hin
gewendet, und man bezeichnet jene Seite desselben, welche demselben näher
liegt, als die àussere Seite desselben, das gegen das Objectiv gerichtete Blasen-
ende als das äussere Blasenende. Man findet nun leicht als Correction der
Lesung bei der Lage des Nullpunkts der Libelle!) a) in der Mitte, b) nach
innen, c) nach aussen und wenn die Lesungen am Kreise vom Zenith gegen
das Object hin
a) b) c)
zunehmen: + 1(a — z)p + 4a + 2)— my + [m — &(a + i)
abnehmen: — i(v — i)p — [i(a + 2) — m]y. — [^ — 4(a + z)lw,
wobei im zweiten und dritten Falle, in denen der Nullpunkt der Libelle seitlich
l) Es ist z. B. wenn der Nullpunkt der Libelle. innen ist, und a, 7. die Lesungen. am
äusseren und. inneren Blasenende ‚bedeuten, +4 (a + 7) der Einspielpunkt, und 4 (a +7) — m
die Ausweichung des Einspielpunktes nach aussen; eine Drehung des Mikroskopträgers, bis
die Libelle in 7 einspielen würde, würde daher die Lesung Z vergrössern, wenn die. Lesungen
vom Zenith gegen das Object hin wachsen. Die Lesung bei in einspielender Blase und
Einstellung auf das Object würde daher grósser oder kleiner sein, je nachdem die Lesungen
vom Zenith gegen "das Object “zu wachsen oder abnehmen. ^ In derselben Weise sind alle
andern Correctionen abzuleiten.
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