Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Vierter Band)

  
56 Universaltransit. 
Als eine wichtige Anwendung des Universaltransits mag die Bestimmung 
der Zeit aus den Beobachtungen zweier Sterne im selben (unbekannten) Azimuth 
durchgeführt werden. 
Es sei ein Stern, dessen sphärische Coordinaten: Rectascension und Deklination 
«a und 9 seien, zur Zeit 0, ein anderer mit den Coordinaten a', $' zur Zeit 8' 
beobachtet worden, wobei aber 8 und 8' nicht bekannt sind, wohl aber die 
Differenz der Zeiten 0' — 0. Ist das (unbekannte) Azimuth, in welchem das 
Instrument aufgestellt ist 4, so hat man, wenn /, /' die zugehórigen Stunden- 
winkel sind: ; 
cotang A sin t = — cos © fang à + sin © cos t 
cotang A sint' = — cos @ tang 8' + sin © cos t'. 
Multiplicirt man die erste Gleichung mit szz/', die zweite mit sin / und sub- 
trahirt, so folgt 
0 = — cos q(sin Z' lang 6 — sin t tang 6") + sin (sin t' cos 1 — cos t' sin 0) 
oder 
lang q sin (!! — 1) = sint'tang 0 — sinttang 9. (1) 
Es ist aber 
sin = sin 3 (-- 2)2- 4 (Z— 2)] — sin Y G'2- z)eos G'— 2) 47 cos 3 (2 2- 2) sin 3(27— 7) 
sint —sin|y(Z-a-2)—4(!'—2) sin YQ! 2)eos $('—2)— eos k('2-2)szn (0 — 2). 
Es wird daher, indem man diese Ausdrücke in Gleichung (1) substituirt: 
sin(à— 0") ; sin(à+8') 
iii HU 11) 14 1/#! Ll es fy x 
tangosin(t'—t)=sink(t'+ t)cos § (¢'—12) UD 51 cos 5(# +#)sim (2! — 2) EUN 
Setzt man daher die bekannten Gróssen 
sin 4(t' — €) sin (à + d') = m sin M 9 
cos $(8' — ?) sin (à — d') = mcos M, (2) 
so wird 
tang © Sin (t' — t) = m sin [M + 5(¢' + 2)] sec 8 sec 8", 
demnach 
m sin[M + 4(t' + £)] = cos 0 cos ö'tang © sin(t' — t). (3) 
Man kann diese Gleichung noch in eine andere Form bringen. Man er- 
hält nämlich aus den Gleichungen (2), indem man die erste Gleichung mit 
cos 4(t' — £), die zweite mit szz 1 (7' — 7) multiplicirt: 
$ sin (#! — #)[sin(à + d') + sin (à — 8')] = m sin[M + 4(t' — ¢)] 
  
oder 
sin(t' — #) sin à cos à' = m sin[ M + 4(t' — 1)] 
und wenn man den Werth von sn (#" — 7) hieraus in die Gleichung (3) einsetzt: 
: fang . ; 
sn[M + LO +2) = LES sin M +3 — 1) (4) 
lang à 
Da nun 7'— 7 — 0' — 0 — (a' — a) ist, so erhált man hieraus #' + # und 
somit die beiden Stundenwinkel #' und 7 welche in Verbindung mit den be- 
kannten Rectascensionen o', « die bezüglichen Sternzeiten 0', 8 ergeben. 
Schliesslich kann man noch das Azimuth des Instrumentes bestimmen; für 
dieses hat man die Formel 
— cos © sin à + sin © cos à cos à 
  
  
cotang À = ; 
: s cos à sin £ 
und hieraus 
cotang 4 — — tang & + lang ¢ cos t 
sine - tang e sin t 
Dieser Ausdruck kann vereinfacht werden, wenn man für /ang v seinen Werth 
aus (4) substituirt. Setzt man Kürze halber für einen Augenblick 
: M -- d + 2) = \, 
so wird 
mam a TORN Te RM Ce OC ERE LE. WI eo BEER SR ISN SE TROOP FES RR SEE 
  
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