Full text: Handwörterbuch der Astronomie (Vierter Band)

  
84 Universum: 
nur die Durchmusterungssterne nehmen an derselben theil; eine ähnliche Gabelung, 
die ebenfalls mit der Milchstrasse nichts zu thun hat, bespricht CELORIA auf 
pag. (39) seiner scandagli, wo er die nach R. A. Stunden abgezáhlten Sterne 
der BD graphisch darstellt. Schon STRUVE hat in den études d'astronomie 
stellaire, pag. (82), den Gedanken einer gebrochenen Fundamentalebene aus- 
gesprochen; beide Theile sollten um 10° gegen einander geneigt sein und ihre 
Schnittlinie im Himmelsäquator liegen. 
Doch handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein lokales Phänomen, 
herrührend von einem seitabgelagerten Sternhaufen und nicht um eine allgemeine 
Anordnung des ganzen Fixsternsystems; denn welche Art von Entstehung man ihm 
auch zuschreiben möge, keine wird sich angeben lassen, die eine Anordnung 
um zwei sich schneidende Ebenen zur Folge hätte. Jedenfalls aber dürfte heut 
zu Tage überhaupt die Berechtigung, die Sternvertheilung als ein Ganzes zu 
betrachten, bezweifelt werden, da die Ansicht, dass wir es mit vielen ausgedehnten 
Sternhaufen im Milchstrassensystem zu thun haben, wieder hervorzutreten be- 
ginnt, und keinesfalls dürfte die Annahme mit der Ableitung der Pole der 
grössten Sterndichten zugleich den Pol der Milchstrasse finden zu können auf 
Zustimmung rechnen, da, wie noch gezeigt werden wird, das Phänomen der 
Milchstrasse sich nicht auf die Vertheilung der Sterne bis zur 9. Grösse gründet. 
Die Schwierigkeit, welchen von den oben gefundenen Polen man für eine An- 
ordnung der Sternzahlen nach galaktischen Zonen zum Ausgangspunkte wählen 
soll, wird sich daher nur so umgehen lassen, dass ein Punkt ungefähr in der 
Mitte aller dazu zu nehmen ist; auf ein paar Grade kann es ja nicht ankommen 
bei der Ableitung allgemeiner Resultate, die auf die speciellen Eigentümlich- 
keiten lokaler Abweichungen nicht eingehen. Der von SEELIGER angewandte 
HouzkAU'sche Pol der Milchstrasse in 4 — 192° 15', D= 27° 30' entspricht aber 
dieser Bedingung recht nahe und ist daher gut geeignet, auch als Pol für die 
Untersuchung der Sternvertheilung zu dienen. 
Demgemäss bildet SEELIGER neun 20° breite Kugelzonen von diesem Pole aus 
und bezeichnet sie mit I bis IX, sodass der Nordpol selbst inmitten der ersten, 
die eine Kalotte ist, liegt, der Aequator dieses Systems, die Milchstrasse, in der 
fünften. Es ist natürlich nicht móglich, die ungeheure Arbeit der Umrechnung 
der äquatorealen Sternôrter in galaktische auszuführen, es genügt aber auch, da 
die Abzühlungen nach 5? hohen und 40* breiten Trapezen angestellt sind, die 
Begrenzungslinien dieser galaktischen Zonen als gebrochene Linien den natür- 
lichen Grenzlinien der Trapeze entlang laufen zu lassen, wobei eine graphische 
Darstellung der galaktischen Parallelkreise am Schluss von SEELIGER's Abzáhlungen 
der ,S.D einen bequemen Anhalt bietet. 
Die Sternzahlen in den einzelnen Zonen werden dann für die 5D 
  
  
  
  
  
  
  
  
Areal in | | teleskop. 
| Sterne. 
; CO Graden |1—6-5| 6:6—7-0 |7:1—7-5/7-6—8-0|8:1—8-5/8:6—9-0/9-1—9"5) 6:6—9-5 
Zone I | 13987 | 2085 | 177 308| 475| 992| 2116| 7831] 11899 
, I| 27498 |4255 | 859 580| 980 3050 | 4403| 16235| 24607 
,.TI| 36541] 6320 581 929 | 1565| 3103, 7004 27085| 40277 
» IV | 35481 | 7590 118 1152| 2180| 4316| 10230| 40898| 59489 
» V| 85393 ! 9580 | 1039 1508| 2977| 5988| 14017, 61556| 87075 
» VI| 29909 | 7380 691 1070| 1942| 4042| 9348| 89509| 56602 
» VIL | 20761 | 8215 | 260 412|  839| 1829| 4336| 16384| 24060 
,VHI 6696 | 7751 62 100| 2210| 523. 1398| 4530| 6823 
  
  
  
  
  
  
Summe | 2062677 [4120 || 3887 | 6054| 11168| 22898| 52852 | 218973 | 310832 
 
	        
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