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Indem wir nun, entsprechend dem Gesagien, das
Bestehen eines festen kausalen Zusammenhanges bei
allen Vorgängen in der Natur und in der Geisteswelt
zur Voraussetzung unserer Betrachtung machen, wollen
wir uns im folgenden speziell auf menschliche Willens-
handlungen beziehen. Denn es versteht sich, dab von
einer universalen Kausalitát nicht die Rede sein könnte,
wenn sie an irgendeiner Stelie durchbrochen würde,
wenn also nicht auch die Vorgänge im bewuften und
unterbewußten Seelenleben, die Gefühle, Empfindungen,
Gedanken, und schließlich auch der Wille dem Kausal-
gesetz in dem vorhin festgelegten Sinne unterworfen
wären. Wir nehmen also an, daß auch der menschliche
Wille kausal determiniert ist, d. h., daß in jedem Falle,
wo jemand in die Lage kommt, entweder spontan, oder
auch nach längerer Überlegung einen bestimmten Willen
zu äußern oder eine bestimmte Entscheidung zu treffen,
ein hinreichend scharfsinnıger, aber sich vollkommen
passiv verhaltender Beobachter imstande ist, das Ver-
halten des Betreffenden vorauszusehen. Wir können
uns das so vorstellen, daB vor dem Auge des erkennen-
den Beobachters der Wille des Beobachteten zustande
kommt durch das Zusammenwirken einer Anzahl von
Motiven oder Trieben, die in ihm, sei.es bewußt oder
unbewußt, mit verschiedener Stärke nach verschiedenen
Richtungen sich geltend machen, und die sich zu einem
bestimmten Ergebnis zusammensetzen, ähnlich wie in
der Physik verschiedene Kráfte sich zu einer bestimm-
ten resultierenden Kraft vereinigen. Freilich ist das
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